Editorial - Pride ist politisch: In Budapest und in Esch

Von Melody Hansen

In Ungarn wird die Pride verboten, in Istanbul werden Demonstrierende verhaftet – und auch in Luxemburg ist der Schutz queerer Rechte nicht selbstverständlich. Rechte Gruppen formieren sich europaweit. Jetzt ist der Moment, Haltung zu zeigen.

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Im März dieses Jahres verabschiedete die rechtskonservative Fidesz-Regierung in Ungarn ein Gesetz, das es der Polizei erlaubt, die Pride zu verbieten - unter dem Vorwand des Kinderschutzes. Eine Woche vor der Pride in Budapest folgte dann auch das zu erwartende Verbot der Polizei.

Vor knapp zwei Wochen, am 28. Juni, haben sich daraufhin eine Rekordzahl an Teilnehmenden versammelt, um die Liebe trotzdem – nein, jetzt erst recht – zu feiern. Wo in den Jahren zuvor rund 30.000 Personen für die Rechte queerer Menschen demonstrierten, waren es in diesem Jahr laut Angaben der Organisator*innen ganze 200.000. Unterstützer*innen aus ganz Europa nahmen teil, um ein Zeichen zu setzen. Sie alle trotzten Drohungen von Gesichtserkennung, Überwachung, Verhaftung und Geldstrafe. Darunter auch die luxemburgischen Europaabgeordneten Marc Angel (LSAP) und Tilly Metz (déi gréng).

"Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die autoritäre Regierung Viktor Orbáns gezielt die queere Community, Minderheiten und marginalisierte Gruppen ins Visier nimmt. Die LGBTIQ+-Gemeinschaft stellt in keiner Weise eine Gefahr für Kinder dar – im Gegensatz zu rechtsextremen Kräften und deren hasserfüllter, gewaltverherrlichender Ideologie", wurde Tilly Metz in einer gemeinsamen Pressemitteilung zitiert, in der Marc Angel ergänzte: "Alle Bürgerinnen und Bürger Ungarns und Europas sollen wissen, dass sie sich auf das Europäische Parlament verlassen können, wenn es um den Schutz ihrer Menschenrechte geht – in Ungarn wie in jedem anderen Mitgliedstaat."

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