East West United Bank in Schwierigkeiten

Das Berufungsgericht entschied am Dienstag den 7. März in einem ungewöhnlichen Fall, der vor allem Luxemburg in ein schlechtes Licht rückt. Es bestätigte das Urteil der ersten Instanz in dem möglicherweise letzten Teil des Widerstands der East West, deren Hauptaktionär das russische Konglomerat Sistema ist, gegen die Vollstreckung eines Gerichtsurteils in Lettland, das die Bank zur Rückzahlung von 15 Millionen Euro zwingt.

Alles beginnt am 3. Oktober 2011. An diesem Tag gewährt die East West United Bank dem Schweizer Unternehmen Helvetia Financial Services S.A. einen Kredit in Höhe von 15 Millionen Euro mit einer Laufzeit von einem Jahr. Gleichzeitig schließt die luxemburgische Bank mit der lettischen Bank Latvijas Krajbanka einen Pfandvertrag ab, d.h. Krajbanka hinterlegt 15 Millionen Euro als Sicherheit auf einem Konto bei East West, das East West pfänden kann, falls Helvetia Financial Services ihren Verpflichtungen zur Rückzahlung des Darlehens nicht nachkommt. Und dieser Fall tritt viel früher ein als erwartet, da Helvetia Financial Services die erste Monatsrate, die am 30. November 2011 fällig wird, nicht zahlt. Noch am selben Tag fordert East West Helvetia auf, die geliehenen 15 Millionen Euro und 37.500 Euro Zinsen zurückzuzahlen, andernfalls plant sie das von Krajbanka eingegangene Pfand zu vollstrecken, sie wird sich also durch die Auszahlung der 15 Millionen Euro, die bei der lettischen Bank hinterlegt sind, selbst zurückzahlen. Am 2. Dezember 2011, als sie immer noch nichts von Helvetia erhalten haben, teilt sie Krajbanka mit, dass sie ihr die 15 Millionen Euro nicht auszahlen wird.