Die wichtigen ersten Schritte

Von Christian BlockLex Kleren

Bei der Aufnahme und Begleitung von Geflüchteten beeinflussen viele Faktoren, ob ihnen ein Neuanfang in Luxemburg gelingen kann. Eine Bestandsaufnahme der Voraussetzungen ergibt ein gemischtes Bild.

Als Familie zusammen unter einem Dach zu leben, das bleibt für Merhawit* bis auf Weiteres eine entfernte Hoffnung. Gefasst schildert die 29-Jährige ihren Weg, die Ungewissheit, die nicht erst seit ihrer Ankunft im Großherzogtum ihr ständiger Begleiter ist. Wie sie sich mit ihrer Tochter in ein Flugzeug Richtung Griechenland setzte, um ihre Heimat hinter sich zu lassen. Von dort aus führt ihr Weg einmal quer durch Europa, bis sie im Herbst 2019 ihr Ziel erreicht: Luxemburg. Wie rund 2.000 andere Menschen jährlich beantragt sie internationalen Schutz, in der Hoffnung, „hier leben zu können“. Doch obwohl ihr Asylantrag inzwischen angenommen wurde und auch ihr Ehemann die Einreise im Rahmen einer Familienzusammenführung ins Land durfte, bleibt die Situation der Familie kompliziert. Zusammen mit ihrer Tochter lebt die Eritreerin seit mehr als anderthalb Jahren in Asylbewerberunterkünften, während ihr Ehemann die Nächte in einer Obdachlosenunterkunft verbringen muss. Damit die Familie eine Chance auf einen Neustart hat, bräuchte sie eine Wohnung. Doch obwohl Merhawit bereits an vielen Türen angeklopft hat, ist ihre Suche bislang erfolglos geblieben.

Dieses Schicksal teilt die Mutter mit vielen anderen Geflüchteten, denen internationaler Schutz gewährt wurde. Knapp die Hälfte der Bewohner*innen von Strukturen zur Unterbringung von Asylbewerber*innen hat das Statut, findet aber keine Wohnung.

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