Sprachen sind der große Filter im luxemburgischen Schulsystem. Viele Schüler*innen büffeln Geschichte, Biologie und Mathematik mit einem Auge auf dem Wörterbuch. Selbst wenn die Alphabetisierung auf Französisch ein voller Erfolg wird und einen wichtigen Schritt Richtung Chancengleichheit darstellt, bleibt sie ein erster Schritt, aus dem weiter gelernt werden kann.
"Wir müssen uns die ehrliche Frage stellen, wie viel Mehrsprachigkeit auf welchem Niveau wir wirklich brauchen … und welchen Preis sie hat." Charel Schmit, Ombudsman für Kinder und Jugendliche, zögert nicht, deutliche Statements zu den sprachlichen Anforderungen an Schüler*innen zu setzten: Die Dreisprachigkeit, die unseren Schüler*innen eben nicht mit in die Wiege gelegt wird, wird vielen zum akademischen Verhängnis.
Die Zusammensetzung der luxemburgischen Schülerschaft stellt die Bildungsinstitutionen vor enorme sprachliche Herausforderungen: 111.485 Kinder besuchten im Schuljahr 2022/23 unsere Grund- und Sekundarschulen. Um in Grund- und Sekundarschule zu bestehen, müssen sie alle – bis auf wenige Ausnahmen – mindestens Französisch und Deutsch auf hohem Niveau beherrschen. Das steht im Kontrast zu ihren Erstsprachen: Im Sekundarunterricht haben 36 Prozent von ihnen Luxemburgisch als Erstsprache, 26 Prozent Portugiesisch, 12 Prozent Französisch und 15 Prozent "andere". Die genauen Statistiken finden sie hier. Die Verteilung in der Grundschule ist noch ähnlich.
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