Der faire Handel bleibt standhaft
Von Audrey Somnard, Lex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschaltenSeit ihrer Markteinführung vor dreißig Jahren haben fair gehandelte Produkte einen festen Platz in unseren Regalen. Machen diese Produkte vom anderen Ende der Welt in einer Logik des lokalen Konsums noch Sinn? Wie nutzt der faire Handel unser Konsumverhalten und wie kommt er mit dem nicht immer transparenten Dickicht an Labels zurecht? Fachleute erklären uns, warum fair gehandelte, lokale und Bio-Produkte ihren Platz in unseren Einkaufskörben haben.
Der Fairtrade-Sektor war sehr besorgt hinsichtlich der Auswirkungen der Pandemie. Die Verbände befürchteten einen Rückgang des Konsums von Fair-Trade-Produkten sowie eine Unterbrechung der Lieferkette. „Dies ist nicht in allen Branchen und für alle Produkte der Fall. Der Verbrauch ist logischerweise durch die Schließung der Gastronomie und der Schulen sehr stark zurückgegangen, besonders bei Kaffee und Bananen. Einige Trends sind jedoch bereits zu beobachten, vor allem ein Aufholprozess beim Kaffeeverkauf in Geschäften. Der Verkauf von Bananen hingegen wurde durch die Schließung von Schulen und Kantinen stark beeinträchtigt, was sich direkt auf die Produzenten im Süden auswirkte”, erklärt Geneviève Krol von Fairtrade Lëtzebuerg.
Auch die Rosenindustrie ist stark betroffen. Da es sich bei den Blumenläden um nicht lebensnotwendige Geschäfte handelt und die Eventbranche zum Erliegen kam, blieben die Rosen zum Kompostieren verdammt in Kenia oder Äthiopien. In der Textilindustrie haben die großen Marken ihre Bestellungen einfach storniert, ohne die hauptsächlich in Indien und Bangladesch ansässigen Produzent*innen zu bezahlen. „Die Auswirkungen im Süden spürbar. In Luxemburg werden einige der am stärksten betroffenen Sektoren wie z. B. das Gaststättengewerbe dem fairen Handel bei der Erholung keine hohe Priorität anrechnen. Wir werden einen Platz in diesen neuen Vertriebskanälen wie dem Lieferservice finden müssen”, fährt sie fort.
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