
Wolfgang Müller ist ein außergewöhnlich vielseitiger Künstler, vor allem aber der kreative Kopf hinter der legendären Band Die Tödliche Doris. Sein Schaffen sprüht nur so vor Ideenreichtum, Subkultur-Witz und einem liebevollen Hang zum Skurrilen.
Weniger musik- oder kunstaffine Menschen mögen den Namen vielleicht noch nie gehört haben, was aber nicht verhindert, dass Wolfgang Müller definitiv Legendenstatus hat.
Vor 67 Jahren in Wolfsburg geboren und seit vielen, vielen Jahren in Berlin lebend, ist Wolfgang Müller Musiker, Künstler, Publizist, Beststellerautor (Subkultur Westberlin 1979 – 1989 ist inzwischen in fünfter Auflage erschienen!), Schauspieler, Hörspielmacher, Genialer Dilletant, Kurator, Grafiker, Performer, Gastprofessor, Elfen- und Islandexperte - vor allem aber der Spiritus Rector der legendären Band Die Tödliche Doris.
Der Großmeister der Poptheorie, Diedrich Diederichsen, bezeichnete Müller einmal als "umgekehrten Konzeptionalisten"; der Autor Marcel Beyer nennt ihn 2009 bei seiner Laudatio (Müller erhält den Karl-Sczuka-Preis für sein Hörspiel Séance Vocibus Avium, bei dem er die Gesänge von elf ausgestorbenen Vogelarten nach wissenschaftlichen Aufzeichnungen rekonstruierte) einen "Missverständniswissenschaftler".
Für uns ist er einfach ein ganz toller Künstler und ein ganz lieber Mensch, den wir vergangene Woche in der Escher Konschthal trafen, wo derzeit und bis zum 22. Juni eine wirklich sehenswerte Ausstellung stattfindet, bei der zentrale Arbeiten aus sämtlichen Schaffensphasen Müllers gezeigt werden. Es handelt sich um die erste große Werkschau des Künstlers außerhalb Deutschlands.
Wolfgang Müller nimmt sich alle Zeit der Welt, uns durch die Ausstellung zu führen, wobei er zu jedem, aber wirklich jedem noch so kleinen Detail eine Geschichte auf Lager hat, die ihn dann wiederum zu anderen Geschichten führt. Er redet und redet und redet, und ist nach all den Jahren, die er nun schon Kunst macht, immer noch derart begeisterungsfähig, dass sogar wir, die wir auf der nach oben offenen Begeisterungsfähigkeitsskala normalerweise einen Spitzenplatz belegen, nahezu sprachlos sind.
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