Das neue Leben von Joëlle Elvinger
Von Camille Frati, Lex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschaltenJoëlle Elvinger ist seit 18 Monaten beim Europäischen Rechnungshof tätig. Wir lernen die junge ehemalige Politikerin kennen, die sich bereits sehr für ihre neuen Aufgaben engagiert.
Joëlle Elvinger empfängt uns in den fast leeren Gebäuden des Europäischen Rechnungshofs. Der August ist teilweise für diesen Umstand verantwortlich, aber vor allem die geltenden Gesundheitsvorkehrungen. Die Einrichtung hat im März 2020 zu 100 Prozent auf Homeoffice umgestellt und kehrt allmählich zur Arbeit vor Ort zurück, wobei nicht garantiert werden kann, dass alle Mitarbeiter*innen im September wieder dabei sind. Joëlle Elvinger, die wie immer auf hohen Absätzen steht – ihr Klacken, gedämpft durch den blauen Teppich der Abteilung der Staatsanwaltschaft, hallt dafür in den leeren Gängen des Gerichts wider –, lässt sich bereitwillig auf eine Führung ein und zeigt uns den großen Saal, in dem das Gericht seit einigen Monaten seine Plenarverhandlungen abhält.
„Dies ist nicht der gewöhnliche Gerichtssaal, aber er ermöglicht es uns, den Abstand von zwei Metern zwischen den einzelnen Mitgliedern des Gerichts einzuhalten“, erklärt sie. Aufgrund des Gesundheitsprotokolls steht den Mitgliedern vorerst keine Simultanübersetzung zur Verfügung und sie sprechen während der Anhörungen auf Englisch.
Wir begeben uns zum K1-Gebäude das, mit seiner massiven Betonsilhouette und den Fensterwänden, 1988 erbaut wurde. Das Innere wurde jedoch in den 2010er Jahren renoviert. Während Henri Grethen sich mit den dunkelroten Wänden und den dunklen Holztüren begnügen musste, die er bei seiner Ankunft im Jahr 2008 vorfand, wurde Joëlle Elvingers Büro, das sich nun überwiegend weiß und schlicht präsentiert, aufgefrischt. Hinter ihrem Schreibtisch hat sie die luxemburgische und die europäische Flagge angebracht, vor allem, um sich bei Videokonferenzen zu erkennen zu geben, und „Siebdrucke luxemburgischer Künstler, die ich zu Hause hatte und die ich bei Rotary, dem Tennisclub von Walferdingen und der Federation of Young Women Leaders - anlässlich von Clubjubiläen - gekauft hatte“, erklärt sie, „während ich darauf wartete, andere Bilder zu finden“. Das Sekretariat des Kabinetts ist mit Panoramabildern des Großherzogtums geschmückt. „Ich wollte, dass das Büro einen Hauch von Luxemburg hat.“
Du willst mehr? Hol dir den Zugang.
-
Jahresabo185,00 €/Jahr
-
Monatsabo18,50 €/Monat
-
Zukunftsabo für Abonnent*innen im Alter von unter 26 Jahren120,00 €/Jahr
Das neue Leben von Joëlle Elvinger
Du hast bereits ein Konto?
Einloggen