Das andere Parlament

Von Pascal SteinwachsLex KlerenLaurent Sturm

Nach den Wahlen ist vor den Wahlen. Das Superwahljahr 2023 ist gerade erst einigermaßen verdaut, und schon stehen die nächsten Wahlen vor der Tür. Neben den Europawahlen im Juni sind dies die Sozialwahlen. Die etwas anderen Wahlen, wie es so schön heißt.

Derweil sich das Wahlfieber für die Europawahlen vom 9. Juni bei den politischen Parteien noch in Grenzen hält, befinden sich die Gewerkschaften gerade auf der Schlussgeraden der Sozialwahlen. Diese finden, genau wie die Legislativ- und die Europawahlen, alle fünf Jahre statt, sind im Gegensatz zu diesen aber nicht obligatorisch. Dafür kann hier jede*r Arbeitnehmer*in, jeder Lehrling, jede*r Rentner*in und jede*r Arbeitssuchende*r, der*die in Luxemburg beschäftigt ist oder beschäftigt war, mitmachen, und dies ungeachtet der Nationalität, ob EU-Bürger*in oder Nicht-EU-Bürger*in.

Bei den Sozialwahlen am 12. März geht es sowohl um die Zusammensetzung der Personaldelegationen in den Betrieben (mit mindestens 15 Beschäftigten) als auch um die Besetzung der Arbeitnehmer*innenkammer (CSL, Chambre des Salarié-e-s). Diese umfasst 60 Sitze, von denen der OGBL deren momentan 35 besetzt, der LCGB 18, die ALEBA vier, die FNCTTFEL zwei und der Syprolux einen.

Was für die politischen Parteien die Kammer-, Gemeinde- und Europawahlen sind, das sind für die Gewerkschaften die Sozialwahlen, die hier zeigen können, wie stark sie sind. Die CSL ist dann auch in neun Berufsgruppen aufgeteilt, um die Vertretung der verschiedenen sozioprofessionellen Gruppen zu gewährleisten: Eisen- und Stahlindustrie (fünf Sitze), sonstige Industrien (acht Sitze), Bauwesen (sechs Sitze), Finanzdienstleistungen (acht Sitze), Dienstleistungssektor (14 Sitze), Verwaltung und öffentliche Unternehmen (vier Sitze), Gesundheit und Soziales (sechs Sitze), nationale Eisenbahngesellschaft (drei Sitze) sowie Rentner*innen (sechs Sitze).

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