AutiHD schafft neue Chancen für Luxemburgs Arbeitsmarkt

Joël Schmit hatte eigentlich gar nicht geplant, ein Unternehmen zu gründen. Zu Anfang hatte er sich nur auf die Suche nach Hilfe für sich selbst gemacht: "Die therapeutische Unterstützung in Luxemburg ist nicht gut. Auf einen ersten Termin bei einem Psychologen muss man ewig warten und selbst die Folgetermine liegen oft viel zu weit auseinander. Ich brauchte einen permanenten Begleiter", erzählt er im Gespräch mit dem Journal. Apps, die eine solche dauerhafte Begleitung boten, fand er nur auf dem amerikanischen und britischen Markt, zu denen man hier keinen Zugang hat. Also gründete er zusammen mit Ksenia Golubeva und Aleksandr Fedorov seine eigene Firma, AutiHD. Diese befindet sich aktuell in der Entwicklungsphase einer App und berät daneben Firmen in der Rekrutierung von Menschen mit Autismus und ADHS.

Hilfe für Betroffene

Die von ihm entwickelte MindoryApp befindet sich derzeit in der Beta-Testphase. "Wir planen, sie Ende dieses Jahres auf den Markt zu bringen." Um sie zu nutzen, braucht es keine Diagnose. "Jeder, der davon profitieren kann, soll das auch tun." Aktuell deckt sie zwei Hauptprobleme ab, die Joël Schmit und sein Team bei einer Marktanalyse identifiziert haben: "Besonders in der Arbeitswelt aber auch allgemein im Alltag stellt sich das Management des eigenen Stresslevels sowie das Zeitmanagement als größte Herausforderungen für Menschen mit Autismus heraus." Die App soll in einer ersten Phase Menschen in ihrem Alltag begleiten. Schmit und sein Team arbeiten zusätzlich an einer speziellen Version für Unternehmen, für dessen Entwicklung ab Dezember ein Pilotprojekt mit einer großen Institution im luxemburgischen Finanzbereich geplant ist.