Ammoniak-Ausstoß bleibt problematisch

Von Christian BlockMisch PautschMike ZenariGilles Kayser

Vor mehr als zehn Jahren hat sich Luxemburg dazu engagiert, den Ausstoß des gesundheits- und umweltschädlichen Ammoniak-Gases zu verringern. Das ist dem Land bislang mehr schlecht als recht gelungen. Die Herausforderung für die kommenden Jahre ist enorm.

Es liegt etwas in der Luft. Und zwar viel zu viel davon. Die Luftqualität in Europa hat sich zwar in den vergangenen Jahren in vielen Punkten verbessert. Beim Thema Ammoniak sieht es allerdings ganz anders aus. Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat die Verringerung des Ammoniak-Ausstoßes in der Bekämpfung von Luftverschmutzung sogar als die "größte Herausforderung" der kommenden Jahre bezeichnet.

Ammoniak (NH₃) ist ein äußerst problematisches Gas, das nicht nur der menschlichen Gesundheit, sondern auch Pflanzen und Ökosystemen Schaden zufügt. Das Gas entsteht durch die Vermischung von Harn und Kot, also vor allem in der Stallhaltung von Nutztieren oder bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger.  Eine weitere Quelle sind synthetische Stickstoff-Düngemittel. Ammoniak verteilt sich über die Luft in der Umwelt. Die Anreicherung mit Nährstoffen schadet vor allem mageren Ökosystemen, darunter Wiesen oder Gewässer.In Kombination mit anderen Luftschadstoffen kann die Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff gesundheitsschädlichen Feinstaub bilden. Das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz hatte etwa 2017 in einer Studie festgehalten: "Wären die landwirtschaftlichen Emissionen um 50 Prozent niedriger, könnten […] pro Jahr weltweit 250.000 (vorzeitige, d. Red.) Todesfälle, die auf Luftverschmutzung zurückzuführen sind, vermieden werden." Zudem kann das Gas mit seinem charakteristischen stechenden Geruch auch in äußerst klimawirksames Lachgas umgewandelt werden.

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