Opgepikt - Never trust a fortune teller!

About last week

Henri hat keinen Bock mehr, nun muss der Sohnemann ran. Der erste Schritt ist vollzogen : Als Lieutenant-Représentant muss sich Guillaume, der in seinem bisherigen Leben als Erbgroßherzog ja schon hunderte Altersheime, Schreinereien und Recyclinghöfe besuchen musste, nun zusätzlich auch noch um so ödes Zeugs kümmern wie Dokumente unterschreiben oder Botschafter*innen akkreditieren, derweil sein Vater fortan nur noch das tun kann, was ihn nicht ganz so arg langweilt, zum Beispiel Staatsvisiten absolvieren. Richtiger Großherzog wird Guillaume dann irgendwann zwischen dem 16. April (dann feiert Daddy seinen 70. Geburtstag) und dem 7. Oktober (dann sitzt der Monarch 25 Jahre auf dem Thron).

Der déi Lénk-Politiker David Wagner macht in diesem Zusammenhang in der Weekend-Beilage des Luxemburger Wort ein pikantes Geständnis : "Ich habe noch nie mit dem Großherzog gesprochen. Mit dem Erbgroßherzog habe ich am Dienstag ein paar Worte gewechselt, aber nicht mehr." Da haben ja sogar wir im Laufe unserer Karriere schon mehr mit Großherzogs gesprochen als Wagner, der zwar durch und durch Republikaner ist, gleichzeitig aber auch ein bisschen Mitleid mit dem Landesvater hat : "Ich beneide den Großherzog nicht. Es muss furchtbar sein, wenn man sich immer brav und normal verhalten muss und nie seine Meinung sagen darf."

Jaja, das Großherzog-Sein ist definitiv kein Zuckerschlecken. Und langweilig sind Großherzogs anscheinend auch noch – zumindest behauptet das der Stern ("Großherzogtum Luxemburg : Die Monarchen, die selbst der Klatschpresse zu langweilig sind"), aber der lag ja auch schon mit seinen Hitler-Tagebüchern total daneben.