Der Frauenstreik wird in diesem Jahr wohl nur in einem kleinen Format stattfinden. Dramatisch ist das in den Augen der Plattform „Journée Internationale des Femmes“ (JIF) aber nicht. Denn die Bewegung geht gestärkt aus der Mobilisierung im vergangenen Jahr hervor. Jetzt konfrontiert sie die Politik mit ihren Forderungen.
Der Frauenstreik an diesem 8. März wird wohl kleiner ausfallen als im vergangenen Jahr. Das liegt dann aber vor allem an Covid-19 und weniger an fehlendem Engagement. Denn nach dem ersten nationalen Frauenstreik im vergangenen Jahr ist die Bewegung „zahlen- und qualitätsmäßig gewachsen“, gibt sich Milena Steinmetzer überzeugt. Die feministische Bewegung sei heute wieder „eine Bewegung, die man als solche bezeichnen kann“.
Knapp 2.000 Männer und Frauen hatten sich am 7. März 2020, einen Tag vor dem Internationalen Frauentag, einem Marsch von der „Place d’Armes“ bis nach Bonneweg angeschlossen. Andere, die bedingt durch ihren Job oder anderer Verpflichtungen nicht vor Ort sein konnten, beteiligten sich auf symbolische Art und Weise. Das kam nicht von ungefähr. Denn im Mittelpunkt stand und steht auch weiterhin die „Care“-Arbeit. Unter diesem Begriff ist sowohl die bezahlte wie unbezahlte Betreuungs-, Pflege- und Hausarbeit wie das Versorgen der Kinder, Einkaufen, Putzen oder das Erledigen der Wäsche zu verstehen. Mit ihrer Mobilisierung sollte ausgedrückt werden, dass die Care-Arbeit „in unserer Gesellschaft nicht die Wertschätzung findet, die sie verdient, oft unsichtbar und unter physisch und psychisch belastenden Bedingungen stattfindet - und größtenteils von Frauen erledigt wird”, wie es im Vorfeld des Streiks von der JIF-Plattform hieß.
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Wiederbelebter Feminismus
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