Werden die Eltern alt, haben viele keine andere Möglichkeit, als ein Pflege- oder Altersheim in Erwägung zu ziehen. Einige können es sich erlauben, einen anderen Weg zu gehen. Über Menschen, die sich für eine Betreuung bei sich zu Hause entschieden haben.
"Vor sechs oder sieben Jahren habe ich festgestellt, dass bei meinen Eltern nicht mehr alles so funktioniert, wie es soll", erinnert sich Pia Mallinger zurück. "Es wurde immer mehr, ich war immer öfters bei ihnen, bis ich fast jeden Tag dort war." Angefangen habe es mit der Organisation von Mahlzeiten, "denn manchmal haben sie nur Kuchen gegessen. Dann hat mein Vater seinen Geldbeutel verloren, sie hatten kleinere Autounfälle und irgendwann wurde mir bewusst, dass das so nicht weitergehen kann." Pia Mallinger war als Direktionssekretärin bei einer Bank beschäftigt. Als sie 33 Jahre alt war, kam ihr erstes Kind auf die Welt. Wegen ihrer Kinder habe sie die Entscheidung getroffen, zu Hause zu bleiben. "Gut zehn Jahre später habe ich noch einmal kurz auf der Bank gearbeitet, aber mit zunehmendem Alter meiner Eltern habe ich mich dazu entschlossen, zu Hause zu bleiben."
Ihre Eltern in ein Pflegeheim zu geben, sei für die 61-Jährige nie eine Option gewesen, obwohl ihre Eltern immer gesagt hätten, sie möchten niemandem zur Last fallen. "Sie waren sogar in einigen Heimen angemeldet, falls es wirklich nicht mehr anders möglich gewesen wäre. Ich wollte ihnen jedoch weiterhin ermöglichen, in ihren eigenen vier Wänden zu leben und überall, ohne vorher Bescheid zu geben oder sich an bestimmte Uhrzeiten halten zu müssen, mit ihnen hingehen." Über Freund*innen habe sie über die Option einer 24-Stunden-Betreung erfahren (siehe Infobox). "Seitdem wird meine Mutter von einer Frau aus Polen betreut." Ihr Vater sei mittlerweile gestorben. "Über diesen Weg konnte er friedlich in seinem eigenen Bett sterben und nicht in irgendeinem Krankenhaus oder sonst wo. Das war mir sehr wichtig." Ihre Mutter hat mittlerweile 93 Jahre und ist dement. "Sie hat Alzheimer. Deshalb kann sie auch nicht mehr wirklich sagen, was sie möchte, weil sie sich nicht mehr daran erinnern kann, obwohl ich denke, dass sie sich jetzt schnell an ein Leben im Pflegeheim gewöhnen würde. Dennoch bin ich überzeugt, dass es die beste Option war, sie selbst zu betreuen, gerade wegen ihrer Demenz. Ich sehe sie nicht allein in einem Zimmer auf sich selbst gestellt. Es beruhigt mich, dass ständig jemand bei ihr ist."
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