Über 200 landwirtschaftliche Betriebe verkauften 2021 ihre Produkte direkt am Hof, dies geht aus einer Umfrage hervor. Während der Direktvertrieb während Corona boomte, erfreuen sich Milchtankstelle, Self-Service-Kühlschrank, Hofladen und Co. auch heute noch großer Beliebtheit. Ein Einblick.
Man sieht ihn schon von Weitem, den weit geöffneten Regio-Shop des Hofs "A Lill" der Familie Peller. Seit vier Jahren können Passant*innen hier frische Ware kaufen und sich hinter dem kleinen Feinkost-Container selbst bedienen, denn die Felder mit Gemüse und Blumen sind nonstop für Käufer*innen zugänglich. "Die Blumen sind natürlich ein großer Anzugspunkt, gerade weil man sie von der Hauptstraße aus sieht", kommentiert Landwirtin Svenja Zelder. Gemeinsam mit ihrem Freund, einem Gärtner, und ihrer Schwiegermutter kümmert sich Zelder um den Direktvertrieb von "A Lill" – der Hauptverkauf des Familienhofs, denn hier gehen zwischen Mai und November täglich hauseigene Produkte über die Theke.
Die direkte Vermarktung am Hof hat sich spätestens seit der Corona-Pandemie bei vielen Bauernbetrieben eingebürgert. Laut einer Online-Umfrage im Rahmen der Strukturerhebung des Service d’économie rurale von 2021, an der 1.719 landwirtschaftliche Betriebe – also 92 Prozent aller Luxemburger Landgute – teilnahmen, betreiben insgesamt 323 Höfe Direktvertrieb. Inwiefern die Zahl von der Realität abweicht, lässt sich nur schwer einschätzen, denn während Hofläden und "Duerfepicerien" (Dorfläden) einer Baugenehmigung bedürfen, ist das Geschäft via Automat, Self-Service-Container oder Häuschen, Kühlschrank und Milchtankstelle relativ flexibel und die Anzahl jener Betriebe, die sich daran versuchen, variiert.
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