Von der Hausärztin zur Hightech-Ministerin: Obertins digitale Mission

Von Pascal SteinwachsLex Kleren

Stéphanie Obertin, einst Allgemeinmedizinerin in Bonneweg, verantwortet heute die Ressorts Digitalisierung, Forschung und Hochschulwesen. Mit uns spricht die DP-Ministerin unter anderem über ihre neue politische Rolle, KI und Cybersicherheit.

In ihrem früheren Berufsleben war Stéphanie Obertin Allgemeinärztin. Während der Corona-Pandemie war sie Vorsitzende des Cercle des Médecins Généralistes. Nach den Parlamentswahlen von 2023 nahm die heute 51-Jährige ein Regierungsamt an und wurde Ministerin für Digitalisierung sowie für Forschung und Hochschulwesen.

Lëtzebuerger Journal: Sie machen Ihre Arbeit derart diskret, dass es bestimmt Leute gibt, die noch nie von Ihnen gehört haben. Unter all den Minister*innen dürften Sie die große Unbekannte sein.

Stéphanie Obertin: Vielleicht liegt das auch an meinen Ressorts, die ja eher diskret sind. Mit meinen Themen stehe ich nicht gerade in der Schusslinie, was aber nicht bedeutet, dass sie weniger wichtig sind.

Das mag stimmen, aber bei offiziellen Auftritten und auf Fotos wirken Sie oft, als sei Ihnen die Öffentlichkeit eher unangenehm. Sie sind auf jeden Fall keine Natural-Born Politikerin, so wie beispielsweise ihr Parteikollege Xavier Bettel, denn solche Leute suchen ja in der Regel das Rampenlicht und können gar nicht genug Aufmerksamkeit kriegen.

Xavier Bettel macht schon sein ganzes Leben Politik, derweil ich nun erst seit zwei Jahren richtig dabei bin. Auch hatte ich vorher als Ärztin einen Beruf, der eher diskret ist.

Macht Ihnen die Regierungsarbeit denn überhaupt Spaß?

Es macht mir sogar sehr viel Spaß. Es ist eine Herausforderung, auch mal was anderes zu machen, und ich lerne jeden Tag hinzu – nicht nur was meine Ressorts betrifft.

Und die Politik, macht Ihnen die auch Spaß?

Ich glaube schon, auch wenn ich bis jetzt noch nicht alle Facetten erlebt habe, aber was ich bis jetzt gesehen habe, das hat mir gefallen.

Das heißt, dass Sie Politikerin bleiben würden, wenn Sie denn wiedergewählt werden?

Wenn es so weit ist, dann muss man ja auch wieder von seiner Partei aufgestellt werden. In erster Linie aber hängt es vom Wählerwillen ab.

Sie haben den Wechsel von einer beliebten Allgemeinmedizinerin in Bonneweg hin zu einem Regierungsamt also bislang noch nicht bereut?

Nein, absolut nicht. Das Ganze hat mich natürlich aus meiner Komfortzone rausgenommen, war ich zuvor doch fast 20 Jahre in der Medizin tätig, so dass sich eine gewisse Routine eingeschlichen hatte.

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