"Taubstumm, das ist ein Schimpfwort"

Von Sarah RaparoliLex Kleren

Ein Leben ohne Geräusche, Laute und Ton ist für einige Menschen eine Realität. Das Lëtzebuerger Journal hat an einem Einführungskurs der deutschen Gebärdensprache in Beggen teilgenommen. Über den Alltag, das Lernen einer neuen Sprache, die Anerkennung weiterer Gebärdensprachen und absolute No-Gos.

Ich bin aufgeregt. Nervös. Was ist, wenn mich niemand versteht? Was ist, wenn ich etwas falsch mache? Ich habe ein Blatt Papier und einen Stift vor mir liegen und auf meinem Laptop ist die Internetseite des Fingeralphabets bereits abgerufen – als sei Gebärden für jemanden, der die Sprache nicht beherrscht, so leicht. Die Leiterin des Kurses, Marie-Jeanne Kremer, kommt auf mich zu und stellt sich vor. Sie hält ein Blatt Papier vor sich, auf das sie "Name?" geschrieben hat. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und versuche das, was ich vor dem Kurs geübt habe, halbwegs hinzubekommen. Ich gehe die Handzeichen und Buchstaben des Fingeralphabets durch. Sie signalisiert mir mit mehrfachem Kopfnicken und einem breiten Lächeln, dass ich es wohl halbwegs hinbekommen habe.

Die Kurseinheit DGS1 (Deutsche Gebärdensprache) für Anfänger*innen am heutigen Abend ist die letzte von insgesamt acht gemeinsamen Sitzungen. Noch bevor die ersten Kursteilnehmer*innen ankommen, bereitet Marie-Jeanne alles vor: Sie setzt die Stühle in einer horizontalen Reihe nebeneinander, sodass jede*r gut auf die Wand blicken kann, auf der ihre Powerpoint-Präsentation zu sehen ist. 

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