Pferden auf den Zahn gefühlt
Von Camille Frati, Gilles Kayser Für Originaltext auf Französisch umschaltenSeit sieben Jahren reist Yamina Khomri durch die Ställe des Landes, um die Zähne von Pferden und Eseln zu untersuchen. Ihre Arbeit ist mehr als ein noch unbekannter Berufszweig, es ist vor allem ihre Leidenschaft und eine Portion Wohlbefinden für ihre Patienten wie auch für sie selbst.
Zahntechnikerin für Pferde. Begriffe, die man versteht, aber normalerweise nicht zusammen sieht und die zudem einen noch nicht weit verbreiteten Beruf bezeichnen. „Es ist ein anderer Beruf als der des Tierarztes”, erklärt Yamina Khomri, eine der beiden einzigen in Luxemburg, die dieser Tätigkeit nachgehen. „Man muss wissen, dass die Zähne von Pferden während ihres gesamten Lebens wachsen, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die vom Alter des Pferdes abhängt, so wie die Haare und Nägel bei Menschen. Wenn das Pferd eine sehr ausgewogene Ernährung wie Wildpferde aufweist, in anderen Worten 18 Stunden Kauen pro Tag und Zugang zu einer abwechslungsreichen Nahrung, die auch Brombeeren, Äste – ausreichend abrasives Futter – umfasst, werden die Zähne regelmäßig wachsen.” Es gibt jedoch nur noch wenige Wildpferde – traditionell in der Camargue, in Südfrankreich und in den Pyrenäen –, auch wenn mehrere in den Vogesen oder in der Nähe von Köln in Deutschland erneut angesiedelt wurden.
Bei domestizierten Pferden, die nicht genügend abrasives (reibende, schleifende Wirkung und dadurch glättend, reinigend oder abnutzend) Futter fressen, werden die Zähne nicht gefeilt und wachsen unkontrolliert. Der*die Zahntechniker*in greift dann „hauptsächlich ein, um diese Zähne zu nivellieren, das heißt die Zahnschmelzspitzen zu entfernen, die das Innere des Pferdemauls aufreißen und das Kauen extrem schmerzhaft machen”.
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