Pädagogische Impulsgeber

Von Christian BlockLex Kleren

Seit 2017 begleiten Regionalagent*innen des Service national de la jeunesse Kinderbetreuungsstrukturen, Tageseltern und Jugendhäuser bei der Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Arbeit. Mit einem von ihnen waren wir unterwegs. Ein Erfahrungsbericht.

Im Cockerills Park ist es ruhig. Zu ruhig für eine Kindertagesstätte mit fast 50 Plätzen. Doch das hat einen einfachen Grund, denn die meisten Kinder im Alter zwischen zwei Monaten und vier Jahren schlafen an diesem Nachmittag.

Für diesen Dienstag im Juli hat sich Marco Da Silva angekündigt. Der 41-Jährige ist einer von 33 Regionalagent*innen des Service national de la jeunesse (SNJ), die quer durchs Land die pädagogische Qualität der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bei Tageseltern, in Kinderbetreuungsstrukturen und Jugendhäusern überwachen.

Für den extra zum Zweck dieser Recherche einberufenen Ortstermin hat sich Marco Da Silva das Thema mehrsprachige Frühförderung herausgesucht. Mit der Direktionsbeauftragten der Kinderkrippe in Esch/Alzette ist der 41-jährige Regionalagent per Du. In einem partnerschaftlichen Verhältnis zu den Verantwortlichen von Kinderkrippen, Maisons relais und zu Tageseltern zu stehen, ist für die Arbeit der Regionalagent*innen entscheidend. Denn seine Arbeit sieht Marco Da Silva „klar als eine Zusammenarbeit“, die ohne eine gewisse Vertrauensgrundlage kaum funktionieren kann. „Meine Arbeit besteht zu einem Großteil darin, Fragen zu stellen, um ihre Reflexion weiterzubringen, sie mit verschiedenen Aussagen zu interpellieren.“ Ohne Vertrauensbasis aber sei ein offener Austausch nicht möglich.

Mission: Vertrauensbasis schaffen

Dieses Vertrauen mussten sich die Regionalagent*innen zuerst erarbeiten. Im Oktober 2016 statten sie den Akteur*innen der Kinderbetreuung zu diesem Zweck zunächst informelle Besuche ab, um sich vorzustellen und den Qualitätsrahmen zu erläutern. Da Silva erinnert sich: „Sie haben viel zugehört und nur wenig von sich preisgegeben. Ab der zweiten oder dritten Visite wurde es dann immer mehr zu einem Austausch“. Da Silvas Bilanz der vergangenen Jahre fällt daher überwiegend positiv aus: „Über 95 Prozent der Strukturen kooperieren. Es gibt natürlich auch Strukturen, in denen es schwieriger ist oder eventuell Resistenzen vorhanden sind. Da müssen wir einfach mehr Dinge einfordern.“

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