„Nichts zu fürchten als die Furcht selbst“

Von Philippe SchockweilerLex Kleren Für Originaltext auf Englisch umschalten

Alexej Nawalny. Ein Jahrzehnt lang hat der Regimekritiker ein Licht auf die Korruption in Russland geworfen. Nach seiner Rückkehr und Verhaftung in Russland haben sein Mut und sein Prozess landesweite Proteste ausgelöst. 2000 Kilometer weiter westlich kämpfen Aktivist*innen in Luxemburg für ein demokratisches Russland.

Politischer Wandel ist langsam. Der politische Wandel in Russland ist noch langsamer. Aber ein Mann hat den Prozess in den letzten Jahren dramatisch beschleunigt: Alexey Anatolievich Nawalny. Nachdem Nawalny nun wieder im Gefängnis sitzt, unter falschen Vorwand verurteilt und in ein Arbeitslager geschickt wurde, wollte er, dessen Name nach vielen Berichten im Kreml nicht genannt werden darf, zweifellos ein Beispiel für Mut und Trotz setzen. In diesem politischen Klima ist die Angst der entscheidende Faktor. Diese Angst spüren auch die Aktivist*innen, die hier in Luxemburg für die Demokratie in Russland kämpfen.

Im Großherzogtum hat sich ein neues Kollektiv von Auslandsruss*innen und Luxemburger*innen russischer Abstammung gebildet. Sie nennen sich „Collectif Russes de l'étranger contre la corruption“. Wir sprachen mit Mila (Name und Identität geändert), einer jungen Berufstätigen mit Uniabschluss, die mehr als die Hälfte ihres Lebens in Luxemburg verbracht hat, die luxemburgische Staatsbürgerschaft besitzt und ein blutendes Herz für ihr Heimatland hat. Ihre Entschlossenheit ist zu spüren, wenn man mit ihr spricht. Auch wenn ihr Gesicht immer ein zögerliches, aber beruhigend warmes Lächeln trägt, zeugen ihre durchdringenden Augen von ihrem unermüdlichen Streben nach Gerechtigkeit, Demokratie und einer besseren Zukunft. Mila erzählt dem Lëtzebuerger Journal, wie sehr es schmerzt, in diesen Zeiten von Familie und Freund*innen getrennt zu sein. Auf der anderen Seite ist sie sehr stolz auf die großen Proteste, die Hoffnung machen: „Die Proteste nach der Verhaftung von Nawalny sind erheblich!  Alle größeren Städte nehmen an den Protesten teil. Das hat eigentlich im fernen Osten angefangen, aber es zeigt das Ausmaß dieses Massenaufruhrs und die weitgehende Unzufriedenheit der einfachen Leute!“

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