Neurodivergenz - Kein TikTok-Trend

Von Misch Pautsch

Es ist ein neues Klischee: "Jeder" scheint irgendeine Neurodivergenz zu haben. Autismus, ADHS, Zwangsstörungen – Wo Außenstehende die Symptome eines von sozialen Medien angefeuerten Hyperindividualismus vermuten, ist die Realität von betroffenen Personen eine andere: Neurodivergenz ist kein TikTok-Trend.

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Schwierigkeiten, Personen beim Reden in die Augen zu schauen? Autismus! Die Lautstärke des Fernsehers kann nicht auf 27 stehen bleiben? Klare Zwangsstörung: OCD. Beim 40-minütigen Meeting gelangweilt? Tja, ADHS! Hinter diesen – oft humorvoll gemeinten –Klischees versteckt sich wie so oft etwas Wahrheit: Die Zahl diagnostizierter neurodivergenter Personen steigt weltweit teilweise scheinbar rasant: Wurde in den 90er Jahren noch geschätzt, dass 5 von 10.000 (0,05 Prozent) Menschen autistisch sind, liegen die Schätzungen heute eher 20 Mal höher, bei 1 von 100 (1 Prozent). Laut zwei Studien (Studie 1, Studie 2) des amerikanischen Center for Disease Control and Prevention sei 1 von 36 Kindern im Jahr 2020 autistisch – 2006 lagen die Schätzungen noch bei 1 von 110.

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