Mahlzeit à la Momo: Eine Küche, die verbindet

Von Laura TomassiniLex Kleren

Ein kleines Stück Marokko, wenn auch nur auf dem Teller: Im Le Riad in Luxemburg-Gare kocht Chefkoch Momo typisch orientalisch, nach den Rezepten seiner Großmutter. Das Restaurant ist ein Treffpunkt für Maghrebiner*innen und Luxemburger*innen zugleich, denn wo Couscous und Tajine stundenlang vor sich hin köcheln, wird das Miteinander großgeschrieben.

Marhaba auf einer kulinarischen Reise nach Marokko. In der städtischen rue de Strasbourg, inmitten des Getümmel der „Gare“, befindet sich ein Restaurant, das mit seinen Gerüchen und Aromen in die Welt des Orients einlädt. Le Riad, im marokkanischen Sprachgebrauch für ein großes Haus mit viel Platz für Gäste stehend, ist das Zuhause von Koch und Geschäftsführer Momo, der nicht nur in der Küche und dem Speisesaal arbeitet, sondern gemeinsam mit seinem Bruder hier die Traditionen seiner Heimat lebt.

Im September 2019 zog das Le Riad ins Bahnhofsviertel, davor hatte sich das Team um den gebürtigen Marokkaner bereits zwei Jahre lang einen Namen in Luxemburg gemacht. Dass Momo jedoch die Spezialitäten des nordafrikanischen Berbervolkes irgendwann einmal in Europa kochen würde, war eher Zufall als Plan. „An unserer alten Adresse war ursprünglich ein italienisches Restaurant geplant, da ich fünf Jahre lang in dieser Küche gearbeitet hatte“, verrät der Chefkoch. In Paris hatte Momo sich der mediterranen Zubereitungsweise angenommen und die hiesigen Bräuche der Gastronomie erlernt.

Zurück zu den maghrebinischen Wurzeln

Angekommen im Garer Viertel, die fertigen Menüs bereits ausgedruckt und das Restaurant quasi komplett eingerichtet, kam der Koch jedoch ins Gespräch mit seinem Nachbarn und musste sein Vorhaben überdenken. „Etwa 20 Meter von meinem Lokal entfernt war eine andere Pizzeria. Der Besitzer war sehr freundlich und meinte zu mir, wir würden uns die Kundschaft ja dann ab jetzt teilen. Ich habe während des Essens bei ihm im Restaurant 30, vielleicht auch 40 Sekunden überlegt und realisiert, dass ich nicht dasselbe tun kann, wie jemand direkt neben mir“, so Momo.

Er habe nicht nach Luxemburg ziehen wollen, um hier das große Geld zu machen, sondern um die Nähe zu seiner Familie in Meurthe-et-Moselle wiederzufinden und Ruhe in sein Leben einkehren zu lassen. Es hieß für ihn also „back to the roots“, zurück zu der Küche, mit der alles angefangen hatte. „Immerhin beherrsche ich die marokkanischen Spezialitäten immer noch am Besten, schließlich bin ich Maghrebiner.“ Bereits als kleiner Junge hatte Momo seiner Großmutter in Marokko beim Kochen zugesehen, von ihren traditionellen Speisen gekostet, die Zutaten selbst in der Hand gespürt und die Geheimnisse der Kulinarik des Orients erlernt.

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