Lokal essen - eine Modeerscheinung?

Von Clémence LyonnetLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Lokal essen war noch nie so trendy und wichtig wie jetzt, aber essen die Luxemburger*innen wirklich lokale Produkte, und werden sie dies bei den derzeitigen Preissteigerungen weiterhin tun? Das Lëtzebuerger Journal hat drei etablierte Marken in Luxemburg zu den Konsumgewohnheiten der Bevölkerung befragt.

„Es ist zu beobachten, dass das Umweltbewusstsein der Verbraucher im Laufe der Jahre immer stärker geworden ist“, sagt Delhaize-Sprecherin Karima Ghozzi. Ihrer Meinung nach ist diese Veränderung vor allem auf die sozialen Netzwerke zurückzuführen, die die Menschen besser über die Auswirkungen ihres Lebensmittelkonsums auf die Umwelt informieren. „Die Leute sind zunehmend interessiert. Sie erkundigen sich, informieren sich und es ist ein echtes Bemühen der Bürger zu erkennen, sich für eine bessere Welt einzusetzen.“ Ihrer Meinung nach habe aber auch die Gesundheitskrise eine wichtige Rolle bei der Entwicklung dieses neuen Bewusstseins gespielt.

„Die Wirtschaft des Landes hat während der Pandemie gelitten. Die Luxemburger fühlten sich betroffen und verpflichtet, den lokalen Produzenten zu helfen“, erklärt sie. „Viele Kunden bevorzugen nun den Kauf von Produkten mit kurzen Produktionswegen, um gleichzeitig den Landwirten in der Region zu helfen und ihre CO2-Emissionen zu reduzieren.“ Laut einer von Ilres durchgeführten Studie sind höhere Preise zwar der Hauptgrund, der die Menschen davon abhält, lokal einzukaufen, aber 67 Prozent der ansässigen Haushalte sind dennoch bereit, mehr für Produkte aus der regionalen luxemburgischen Landwirtschaft zu bezahlen, allerdings nur, wenn es sich um ein Qualitätsprodukt aus nachhaltiger Landwirtschaft handelt.

To bio or not to bio?

Die Ladenkette Naturata ist ein passendes Beispiel für Nachhaltigkeit, da sie Produkte aus luxemburgischen Betrieben, unabhängig von ihrer Größe, in den Vordergrund stellt und es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Grundsätze der biologischen Landwirtschaft einzuhalten. Die Marke der BIOG-Gruppe öffnete vor über 30 Jahren die Türen ihres ersten Ladens im Großherzogtum und verfügt heute über zwölf Verkaufsflächen im ganzen Land. Die zwölf als Biomärkte bezeichneten Geschäfte bieten ein Lebensmittelsortiment von über 7.000 vollständig bio-zertifizierten Produkten an und versprechen ihren Kund*innen qualitativ hochwertige Lebensmittel. Ein weiteres Beispiel für einen Laden, der sich ökologische Prinzipien zu eigen machte, ist die Kooperative Ouni (Organic Unpackaged Natural Ingredients), die in ihren zwei Läden verpackungsfreie Bio-Lebensmittel verkaufte. Die 2016 gegründete Marke versuchte, dem wachsenden Bedürfnis der Luxemburger*innen nach Müllvermeidung und umweltfreundlicherem Konsum gerecht zu werden. Ouni eröffnete zwei Läden, einen im Bahnhofsviertel und einen in Düdelingen.

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