Klimakrise lokal bekämpfen - mit Bürgerbeteiligung, die wirkt

Von Misch Pautsch

Politikverdrossenheit ist eine der großen Herausforderungen für unsere Demokratie. Bürgerbeteiligung kann nicht nur zeigen, dass "die da oben" gar nicht so weit weg sind, sondern auch überraschende Initiativen anstoßen. Trotzdem gelten diese Events oft als altbacken. Wie kann mehr Schwung reingebracht werden?

"Die Politik muss den Mut haben, unbeliebte Entscheidungen zu treffen." Selbst mit Mikrofon muss die Frau gegen den Lärm des Regens ankämpfen, der an die Glasmauer des Lintgener Festsaals hämmert. Trotzdem nicken quer durch das Publikum viele der gut 80 Köpfe der Einwohner*innen der Alzettetal-Gemeinden, die hier an einem Bürgerforum teilnehmen. Das Thema: Klimawandel – Gefahren und Antworten. "Wir sind am Rumpflastern, dabei müssten wir eigentlich über den Kern der Sache sprechen: den Kohlenstoff-Ausstoß", sagt ein zweiter. "Warum wird Agroforstwirtschaft nicht mehr gefördert," fragt ein dritter. Lintgens Bürgermeister Louis Pinto und der Vorsitzende der Opposition Charel Margue beobachten das Geschehen mit Argusaugen.

Das Event ist wohl auch aus Aktualitätsgründen gut besucht: Es ist der zweite Tag Dauerregen, an dem Anlieger*innen der Alzette bangen, ob ihre Keller dieses Mal von Überschwemmungen verschont bleiben, oder ob sie ihn auspumpen müssen – schon wieder. Es wäre für einige das dritte Mal dieses Jahr. Die Konsequenzen vom Klimawandel, die immer noch häufig wie eine weit entfernte Eventualität klingen, sind für viele hier bereits sehr konkret.

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