Forscherinnen auf dem richtigen Weg

Von Audrey SomnardMisch Pautsch Für Originaltext auf Französisch umschalten

Wie gelingt es, Doktorandinnen an der Universität zu halten? Die Universität Luxemburg geht das Problem an, indem ein Mentoring-Programm eingerichtet wird. Eine Initiative, die sich bereits an anderen Universitäten bewährt hat.

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Akademische Karrieren sind steinig und man muss viel Arbeit und Geduld aufbringen, um den ultimativen Gral, eine Professur, irgendwann in der Tasche zu haben. Man muss bis die Promotion überstehen, sich mehrere Jahre lang als Postdoc-Forscher*in spezialisieren, was die Vorstufe der Professur ist, um dann eventuell assoziierte*r Professor*in und schließlich vollwertige*r Professor*in zu werden. An der Universität Luxemburg wie auch anderswo gibt es zu wenige Professorinnen. Die Zahlen sind akut. Laut dem Statistikbüro der Universität gibt es in allen Fächern 43,7 Prozent Doktorandinnen, was nicht weit von der Parität entfernt ist. Bei den Professor*innen hingegen beträgt der Frauenanteil nur noch 25 Prozent. Dieses Defizit will die Organisation mit dem sogenannten Advance-Mentoring-Programm ausgleichen, um junge Forscherinnen, die über eine akademische Karriere nachdenken, zu unterstützen. Diese Ziele sind in den zentralen Leistungsindikatoren der Universität für die Gleichstellung der Geschlechter verankert.

Die drei Säulen des Programms basieren auf Mentoring-Aktivitäten: Entwicklung verschiedener Mentoring-Aktivitäten, um die persönliche und berufliche Entwicklung der Forscherinnen und Forscher zu erleichtern; aber auch Entwicklung von Ausbildungsmöglichkeiten zur Karriereentwicklung für Forscher*innen, insbesondere für Postdocs, wissenschaftliche Forscher*innen und Assistenzprofessor*innen; und schließlich die Förderung der Vernetzung innerhalb der Gemeinschaft. Dabei werden Personen in unstrukturierten Gesprächen zu Themen zusammengebracht, die für Forschungskarrieren und Geschlechtergerechtigkeit relevant sind.

An anderen Universitäten gibt es solche Mentoring-Programme schon länger und sie haben sich bewährt. So arbeiten die französischsprachigen Universitäten der Schweiz (Freiburg, Genf, Lausanne, Neuchâtel und EPFL) in Form eines "Réseau Romand", das sich vorwiegend an Forscherinnen des "akademischen Nachwuchses" richtet. Seit der ersten Durchführung im Jahr 2001 haben 261 Mentees am Mentoring-Programm teilgenommen. Sie wurden von 203 Mentor*innen aus allen Schweizer Universitäten sowie aus ausländischen Universitäten betreut. Von diesen 261 Mentees haben zwölf seit Beginn des Programms eine ordentliche Professur erhalten, zwölf wurden Lehr- und Forschungsbeauftragte (MER), 16 arbeiten als Assistenzprofessorinnen, 16 wurden Professorinnen an Fachhochschulen (FH) oder Pädagogischen Hochschulen (PH), acht sind zurzeit assoziierte Professorinnen. Insgesamt 23 Prozent haben eine nicht-akademische Laufbahn gewählt, während 42 Prozent eine Position im mittleren Feld (Postdoc, Senior Researcher, Group Leader, Dozentin oder Lehrbeauftragte) innehaben.

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