Getötet und ermordet, weil sie Frauen sind. Oder: Femizide. Über die Wichtigkeit, Mord an Frauen als das zu benennen, was es ist und wie unvollständige Daten und Statistiken noch mehr Leid und Schaden anrichten können.
Um von Femiziden zu berichten, verwenden manche Medienhäuser oder Journalist*innen nicht selten die Bezeichnungen „Beziehungstat” oder „Familientragödie“, ein Fehler, der auch immer wieder in luxemburgischen Presseartikeln zu lesen ist. Ein Fehler, weil diese Begrifflichkeiten keinesfalls zutreffend sind. „Wenn wir von Beziehungsdrama oder Familienstreit sprechen, hört sich das Ganze nicht so ernst an, wie es ist. Aber es muss sich ernst anhören, damit sich etwas ändert“, meint Claire Schadeck vom CID | Fraen an Gender. Entsprechende Bezeichnungen würden dazu führen, dass Femizide nicht als solche benannt und anerkannt werden. Dem stimmt Mia (Name von der Redaktion geändert) zu. Die 26-Jährige ist eine der versteckten Aktivistinnen, die das Leiden vieler Frauen sichtbar machen möchten. Sie gehört Les Colleuses Anti-Féminicides an (auf Instagram unter dem Namen Collages Féminicides Lux zu finden), einer Gruppe Frauen, die aus Anonymitätsgründen ausschließlich nachts unterwegs ist.
Obwohl sie im Dunkeln verschwinden – und somit das Risiko, von der Polizei erwischt oder von anderen Männern belästigt zu werden, kleiner ist –, sind ihre Kollagen für jede*n sichtbar: Große schwarze Buchstaben auf weißem Hintergrund, die an Baustellen oder alten Mauern angebracht werden. Zu lesen sind Aussagen wie „Femizid kennt keng Grenzen“ („Femizid kennt keine Grenzen“) oder „1 femme sur 3 victime de violence sexuelle et tu connais pas d’aggresseur?“ („Eine von drei Frauen ist Opfer von sexueller Gewalt und du kennst keinen Täter?“).
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