„Wenn ich groß bin, dann will ich wie Mama werden!“ Für Kinder sind ihre Eltern meist die Größten, das Wort „Hausfrau“ wird man in Freundebüchern als Antwort auf den Berufswunsch jedoch eher selten vorfinden. Tierärztin, Astronautin, Ballerina – schon früh werden die Kleinen auf Karriere getrimmt, denn beruflicher Erfolg steht heute für viele an erster Stelle. Im Hintergrund und weitab von anerkannten Sparten werkeln jedoch jene, deren Arbeit so vielfältig ist, dass eine genaue Betitelung meist schwerfällt.
Bereits 2004 wurde in der US-Serie „Desperate Housewives“ mit viel Humor und Drama gezeigt, was die Dame des Hauses in den eigenen vier Wänden treibt, wenn Mann und Kind(er) nicht daheim sind. So ganz richtig war die Darstellung von Susan, Lynette, Bree und Gabrielle aus der Wisteria Lane dann aber doch nicht, denn Hausfrau zu sein, bedeutet weitaus mehr, als Nachbarschaftsgeheimnissen nachzuschnüffeln. „Wenn man ‚Stay-at-Home Mom‘ oder Hausfrau bei offiziellen Dokumenten angibt, dann schließt das überhaupt nicht all das ein, was wir eigentlich tun“, meint Victoria Hodgson. Die 43-Jährige ist Mutter von zwei Söhnen und managet seit ihrer ersten Schwangerschaft den Haushalt.
Kochen, putzen, Kinder erziehen, bügeln, aber auch viele Aktivitäten, die nichts mit dem Klischee-Image einer Hausfrau zu tun haben – all das gehört zum Alltag, den die frühere Bibliothekarin für sich gewählt hat. Dass sie irgendwann einmal für ihre Familie zuhause bleiben würde, war der gebürtigen Engländerin schon im Teenager-Alter klar. „Ich wollte damals schon beim ‚career day‘ in der Schule Hausfrau werden. Das war für meine Lehrer und die Job-Repräsentanten natürlich ein Schock, ich warf damit schließlich den gesamten Feminismus zurück“, meint Victoria augenzwinkernd. Während Generationen haben Frauenrechtlerinnen dafür gekämpft, sich von den traditionellen Bildern der Frau zu lösen. Business-Anzug statt Schürze, Kugelschreiber statt Kochlöffel, Lancôme statt „Birne in Apfel“ von Hipp – so sieht das moderne Image der Frau 2.0 aus, oder sollte es zumindest.
Eine Hausfrauen-unfreundliche Politik
Doch Victorias Beispiel zeigt, dass es auch 2021 noch Mütter gibt, die das Familienleben dem Büro vorziehen und ihre Karriere an den Nagel hängen, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Zu ihnen gehört ebenfalls Shilpa Chauhan. Die gebürtige Inderin ist erst im März 2020 nach Luxemburg gezogen, Hausfrau ist sie hingegen schon seit vier Jahren. Vor der Geburt ihrer Tochter war sie im IT-Bereich tätig, seit sie allerdings zum ersten Mal in die Augen ihres Babys blicken durfte, kann sie sich keinen anderen Job als den der Mutter mehr vorstellen. „Eigentlich dachte ich, dass ich nach einem Jahr wieder arbeiten gehen würde. Was ich allerdings mit meiner Tochter erlebe, ist fast wie ein Wunder und ich sehe den Unterschied, wenn ich bei ihr bin und wenn nicht“, so Shilpa.
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Error 404: Hausfrau nicht gefunden – aber beim Job immer da
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