Einmal Smørrebrød zum Mitnehmen, bitte!

Von Laura TomassiniAnouk Flesch

Mit dem ScanShop und dazugehörigem Nordbo-Café hat Kjell Skauland nicht nur ein Stück eigene Heimat nach Luxemburg gebracht, sondern auch die Sehnsucht vieler hier lebender Skandinavier*innen nach heimischen Produkten gestillt. Eben 200 Quadratmeter Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen und Island pur.

„Donnerstags ist immer unser bester Tag, denn dann gibt es unsere speziellen dänischen Smørrebrød-Sandwiches. Dafür kommen die Leute extra her!“ Seit 27 Jahren vertritt Kjell Skauland seine skandinavischen Landsleute und ihre Produkte hier in Luxemburg. Die offenen Butterbrote, belegt mit Hering, Roastbeef, Räucherlachs oder den allseits beliebten schwedischen Köttbullar-Fleischbällchen, sind dabei nur eines der Highlights, die der ScanShop in Neudorf zu bieten hat. 1994 war der gebürtige Norweger der erste, der im Großherzogtum Lebensmittel aus Skandinavien importierte. Darüber, welche Länder wirklich zum Teil Nordeuropas gehören, scheiden sich heute noch die Geister.

„Bei uns findet man jedenfalls Ware aus Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen und Island“, berichtet der erfahrene Geschäftsführer. Mittlerweile besitzt die Scandinavian Company S.A., wie sein Unternehmen richtig heißt, neben dem ScanShop in Luxemburg noch zwei weitere Läden in Belgien, einer davon in Brüssel. Bevor Kjell seinen Verkauf auf andere Standorte ausweitete, war er eigentlich mehrere Jahre als Bänker tätig und belieferte damals einige Restaurants und Hotels mit Produkten aus seiner Heimat. „Zu Beginn importierte ich vor allem norwegischen Lachs und Schokolade aus Dänemark, sowie einige Fischsorten aus Island“, so der Norweger.

Der Lachs und die Banken

Irgendwann habe er bemerkt, dass es ebenfalls bei Privatpersonen ein Bedürfnis nach nordischen Produkten gab, denn von den Nordbo, wie Menschen aus dem Norden genannt werden und heute auch Kjells Café in Neudorf heißt, gab und gibt es in Luxemburg zahlreiche: „In den Neunzigern waren es vor allem viele Dänen, da Dänemark damals bereits zur EU gehörte. Zudem existierten bereits einige schwedische, norwegische und finnische Banken hier und durch die Cargolux kamen auch viele Isländer nach Luxemburg.“ Vor der offiziellen Eröffnung des ScanShop an seinem heutigen Standort versuchte sich Kjell zuerst an einem kleineren Laden in Sandweiler, in dem er vor Weihnachten traditionell dänische Deko verkaufte.

Mit dem Start in Neudorf lancierte sich das Unternehmen noch vermehrter in der Auslieferung ihrer Produkte, denn vor allem der skandinavische Lachs war zur Festsaison bei den Mitarbeiter*innen der Banken gerne gesehen. „Wir belieferten teilweise die Hälfte der Banken im Land mit Lachs. Damals war das alles noch ganz neu und wir waren mit die ersten, die ihn vertrieben. Heute kann man Lachs quasi überall kaufen“, so Kjell. Dennoch füllte der ScanShop ein Loch auf dem Luxemburger Laden-Markt und nach und nach fand ebenfalls die einheimische Bevölkerung den Weg ins etwas versteckte Geschäft. „Wir beliefern manche Finanzinstitute bereits seit über 20 Jahren und für viele Skandinavier ist dies ein Ort, an dem sie Dinge finden, die sie von Zuhause vermissen und sonst nirgends bekommen. Vor allem zur Weihnachtszeit ist der Laden aber gut besucht, denn dann kommen die Leute speziell für unsere traditionellen Dekoartikel.“

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