Eine kleine Kostprobe Afrikas
Von Audrey Somnard, Lex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschaltenIn den Straßen von Wiltz fällt Epiphanie Negham mit ihrem Laden für afrikanische Produkte auf. Ein Projekt, das die Unternehmerin in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld allein vorantreibt. Ein Porträt.
Der Termin in ihrem kleinen Laden im Stadtzentrum von Wiltz steht fest. Trotz der Adresse und der Hilfe von Google Maps muss man mehrere Minuten suchen, um den richtigen Ort in einer kleinen Seitenstraße zu finden, da das Schaufenster von einem Gerüst verdeckt wird, das seit einer guten Woche dort steht. Einige Kund*innen sind da, während Epiphanie Negham hinter ihrem Schreibtisch steht, der als Kasse und Einzahlungsstelle für Bargeldüberweisungen ins Ausland dient – ein neues Geschäft, das sie seit einigen Wochen ausprobiert.
Es hat ein paar Jahre gedauert, bis sie ihren eigenen Laden eröffnen konnte, aber Epiphanie Negham ist sich sicher, dass es das ist, was sie wollte. Unternehmertum ist schließlich Teil ihrer Familiengeschichte: „Ich komme aus einer Unternehmerfamilie, das ist eine Einstellung, die nicht für jeden geeignet ist, aber bei mir hätten Depressionen und zu viel Stress gedroht, wenn ich als Angestellte weitergemacht hätte.“
Nie von Luxemburg gehört
Die junge Frau kommt 2009 direkt aus ihrer Heimat Kamerun nach Luxemburg, um an der Universität Luxemburg einen Bachelor in Management zu machen. Eine Freundin macht sie auf das Großherzogtum aufmerksam: „Natürlich hatte ich in Afrika noch nie von diesem Land gehört, aber ich wollte in Europa studieren und diese Freundin, die ich kannte, war nach Luxemburg gekommen, um dort zu arbeiten. Sie hat mir viel Gutes über das Land erzählt, denn ich habe mich entschieden, dort zu studieren“, sagt sie lächelnd. Nach ihrem Abschluss sucht sie Arbeit in der Versicherungsbranche, die mit ihrem Studium in Zusammenhang stand. Sie macht sogar eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau, wird aber schnell von den Sprachanforderungen eingeholt: „Ich sollte alle Landessprachen sprechen und dazu noch Englisch. Luxemburgisch lerne ich, aber es ist kompliziert, Deutsch habe ich nie gelernt, also steckte ich fest.“
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