Ein Umzug, der nicht gut ankommt

Von Camille FratiLex KlerenMisch Pautsch Für Originaltext auf Französisch umschalten

Die Familienrichter*innen sollen im September die Cité judiciaire verlassen und nach Bonneweg umziehen. Ein Kollektiv von Anwält*innen für Familienrecht stellt sich gegen diesen Umzug. Sie befürchten schwerwiegende organisatorische Schwierigkeiten und Nachteile für die Bürger*innen.

"Location, Location, Location" : Dieses englischsprachige Motto, das in der Immobilienbranche vorherrscht und die entscheidende Bedeutung des Standorts einer Immobilie unterstreicht, könnte – so erstaunlich es auf den ersten Blick auch erscheinen mag – auch auf Gerichtsverhandlungen zutreffen. Denn auch wenn der Ort, von dem aus Recht gesprochen wird, auf einer Entscheidung oder einem Beschluss nur eine nebensächliche Angabe zu sein scheint, ist er in bestimmten Angelegenheiten von großer Bedeutung. Und genau darum geht es beim Kampf von über 90 Anwält*innen für Familienrecht gegen die Entscheidung, die Familienrichter*innen (Jaf) in einem Verwaltungsgebäude in der Bonneweger Straße auf Nummer 35 unterzubringen, das zuvor vom Nationalen Institut für öffentliche Verwaltung (INAP) belegt war und seit Juni 2023 leersteht.

90 Anwältinnen und Anwälte mögen wie ein Tropfen auf den heißen Stein unter den 4.000 Mitgliedern der Anwaltskammer von Luxemburg erscheinen. Aber dieses Kollektiv ist ein Novum, vor allem in einem Rechtsgebiet, das von unzähligen kleinen Kanzleien geprägt ist – ein Zeichen dafür, dass es für die großen Wirtschaftskanzleien nicht lukrativ genug ist. Diese Anwält*innen hetzen von Termin zu Termin und nehmen sich normalerweise keine Zeit für die Politik. Einige führende Anwält*innen wie Lydie Lorang oder Gaston Vogel haben ihre Unterschrift unter einen Brief gesetzt, der am 11. Oktober an Justizministerin Sam Tanson (déi gréng), den Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten François Bausch (déi gréng) und den Vorsitzenden des Justizausschusses der Abgeordnetenkammer, Charles Margue (déi gréng), gerichtet wurde.

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