Schulmedizin vs. "Alternativmedizin", evidenzbasierte Therapie vs. traditionelle Heilkunde: Wenn es um die Behandlung von Erkrankungen geht, scheiden sich die Geister. Dass es jedoch kein "Entweder, oder" in puncto Gesundheit geben muss, zeigt das Exempel von Dr. Warren Ashley.
Dr. Warren Ashley ist in Luxemburg geboren und aufgewachsen, studierte Medizin in Innsbruck und arbeitete fast zehn Jahre lang als Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie im städtischen Klinikum in München. Während seines Studiums stieß der Arzt auf die Grenzen der modernen westlichen Medizin und öffnete sich mehr und mehr einer ganzheitlicheren Herangehensweise, die gängige Diagnostik- und Therapieverfahren mit dem Wissen der Naturheilkunde sowie dem indischen Ayurveda kombiniert. Seit zwei Jahren arbeitet er nun in Luxemburg als Gesundheitsberater und plädiert für Zusammenarbeit statt Trennung, wenn es um die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten geht.
Lëtzebuerger Journal: Sie haben sich im Laufe Ihrer Karriere für eine Neuorientierung entschieden, vom klassischen Arzt hin zum Gesundheitsberater. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Dr. Warren Ashley: Im Medizinstudium und später im Alltag als Arzt stehen verständlicherweise Symptome, Diagnostik und Therapien von Krankheiten im Fokus, man hat kaum Zeit, sich mit dem Thema Gesundheit zu beschäftigen. Ziel z.B. der Notfallmedizin ist es natürlich, sprichwörtlich das Kind erstmal aus dem Brunnen zu holen, da ist häufig wenig Raum für präventive Ansätze. Dabei dreht man sich bei manchen Patienten aber im Kreis, etwa, wenn jemand nach zwei Jahren wieder mit einem Herzinfarkt eingeliefert wird, weil vielleicht der Lebensstil und die Umstände, die möglicherweise zusätzlich hierzu beigetragen haben, nicht geändert wurden. Bereits zu Beginn meiner Facharztausbildung bin ich durch eine Freundin auf das Thema Ayurveda gestoßen. Das hat mir neue Sichtweisen und nachhaltige Herangehensweisen eröffnet, welche die Eigenverantwortung des Patienten mit einbezieht. Ayurveda setzt sehr viel auf Prävention, sodass idealerweise der Körper besser wahrgenommen und Warnsignale früher erkannt werden. Fasziniert von dieser Herangehensweise habe ich angefangen, Kurse zu belegen und neben meiner Facharztausbildung zusätzliche Fortbildungen am Wochenende besucht. Nach fast 10 Jahren in der Klinik kam dann der Entschluss, mir eine Auszeit zu nehmen um zu reflektieren, wie ich diese verschiedenen Ansätze zusammenfügen kann.
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