Die Lehren aus 220 Jahren Bank Pictet
Von Audrey Somnard, Lex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschaltenDie Pictet-Gruppe feiert nächstes Jahr in der Schweiz ihr 220-jähriges Bestehen. Die Festung, wie ihre LeiterInnen sie gerne nennen, ist immer noch ein von der Familie Pictet geführtes Unternehmen. Wir hatten die Gelegenheit, mit dem Unternehmensarchivar Laurent Christeller über eine Reise in die Vergangenheit zu sprechen.
In den bewegten Sphären der Finanzwelt verkörpert Pictet seit 1805 Stabilität. Eine Bank aus Genf, die auf Vermögensverwaltung und Asset Management spezialisiert war und deren Archive über die ganze Welt verstreut waren. Vor dem Hintergrund des 200-jährigen Bestehens der Bank im Jahr 2005 wurde Laurent Christeller im darauffolgenden Jahr eingestellt. Es bedurfte eines professionellen Archivars, um alle Dokumente, Gemälde und Porträts zur Geschichte der Institution aufzuspüren und zusammenzustellen. "Das Ganze lief parallel zu einem Projekt der Pictet-Stiftung, ein Archiv der Familie zu schaffen, die in der Geschichte Genfs eine große Rolle gespielt hat", erklärt uns der Archivar. Es war also 2006 mit einem Umzug der Geschäftsräume nach Genf, als intern dazu aufgerufen wurde, alle Dokumente zur Geschichte der Bank zusammenzutragen. "Wir erstellten eine Liste der zu sammelnden Dokumente. Ich ging in einige Büros im Ausland, um sie zu sammeln", fährt er fort.
Aber nicht alles eignet sich zum Aufbewahren. Der Archivar ist nicht als Historiker tätig, sondern als Hüter der Bank. So erfahren wir zum Beispiel nichts über Anekdoten über berühmte Kunden der Institution, da das Bankgeheimnis verpflichtet: "Es wird nicht alles aufbewahrt, wir unterliegen der Schweizer Gesetzgebung, die uns dazu verpflichtet, bestimmte Dinge wegzuwerfen. Und was die Identität der Kunden betrifft, so verpflichtet uns das Bankgeheimnis zu absoluter Diskretion, für Kunden, die manchmal seit mehreren Generationen bei uns sind, was natürlich frustrierend sein kann." Dennoch gibt es kein Gesetz, das das Vermögen eines Unternehmens deckt. Das Unternehmen kann also tun, was es will, ohne Vorschriften. "Aus diesem Grund behalten wir nur einen geringen Prozentsatz der Unternehmensunterlagen, nämlich etwa fünf Prozent, was immerhin 120 Meter Archivgut ausmacht."
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