Die Herzoginnen des Stand-ups

Von Audrey SomnardEric Engel Für Originaltext auf Französisch umschalten

Die Stand-up-Branche ist in Luxemburg in den letzten Jahren explosionsartig gewachsen. Neben den Headliner*innen, die im Großherzogtum auftreten, gibt es immer mehr Open-Mic-Abende. Auch wenn es sich um ein vorwiegend männliches Milieu handelt, bietet das Kollektiv La Grande Duchesse of Comedy einen komödiantischen Treffpunkt, an dem alle willkommen sind.

Die Zeiten, in denen Komiker*innen in Luxemburg nur wenige Auftrittsmöglichkeiten hatten, sind lange vorbei. Nachdem die Show Time in Esch-sur-Alzette 2018 in Flammen aufgegangen ist, sind Comedians im Großherzogtum mittlerweile zum Trend geworden und die Programmgestalter*innen reißen sich um sie. Das Humorfestival in Differdingen, der Nasty Comedy Club im De Gudde Wëllen, der kürzlich angekündigte Comedy Club im Hôtel le Royal, Komiker*innen auf der Bühne des Casino 2000, der Abtei Neumünster, des Ateliers und der Rockhal – die Liebhaber*innen dieses Genres werden bedient.

Florence Foresti, Blanche Gardin, Marina Rollman aus dem französischsprachigen Raum, Aisling Bea, Amy Schumer, Hannah Gadsby aus dem englischsprachigen Raum, Carolin Kebekus, Martina Hill, Hazel Brugger oder Ines Anioli aus dem deutschsprachigen Raum, um nur einen kleinen Teil der Komikerinnen zu nennen, die die Säle füllen. Stand-up-Comedy, die aus einer langen amerikanischen Tradition hervorgegangen ist, war lange Zeit eine Männerdomäne. Denn ja, man kann sich leicht einen Mann vorstellen, der spät abends in einer verrauchten Bar in einer Großstadt seine täglichen Beobachtungen des Lebens erzählt. New York ließ die Branche wachsen, aus der die größten Namen hervorgegangen sind.

Frauen traten erst später ins Rampenlicht: „Es ist auch heute noch schwierig, oft sieht man eine einzige Frau während eines Stand-Up-Abends unter allen Männern, aber mehr wäre ja zu viel! Da es seltener ist, Frauen auf der Bühne zu sehen, ist es schwieriger, neue Berufungen zu wecken, es ist wie die Schlange, die sich in den Schwanz beißt“, erklärt Erin Crouch, eine amerikanische Komikerin, die auf einem Militärstützpunkt in Deutschland lebt. Sie begann mit Stand-up-Comedy, als sie 2016 in Estland lebte. Dort steckten die Open-Mic-Abende noch in den Kinderschuhen und wurden von Männern dominiert: „Ich ging zunächst als Zuschauerin hin und dachte ehrlich gesagt schnell, dass ich lustiger sein könnte als sie! Also habe ich einfach losgelegt, es war toll beim ersten Mal und ich habe seitdem nicht mehr aufgehört.“

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