Für Hunderte zugewanderte Kinder und Jugendliche muss jedes Jahr der passende Platz im luxemburgischen Schulsystem gefunden werden. Zwei Lehrerinnen über ihre Erfahrungen mit einem System, dem eine Reform bevorsteht.
Für ihre Schüler*innen hat Carine Costa Parada immer ein offenes Ohr. Die Französischlehrerin unterrichtet seit 14 Jahren eine „sehr spezielle Klasse“ wie sie sagt. Seit 2008 steht die 40-Jährige Schuljahr für Schuljahr vor Aufnahmeklassen im Lycée technique du Centre (LTC).
Solche „Accueil“-Klassen (Accu) gibt es inzwischen in so gut wie allen Sekundarschulen des Landes. Zugezogene Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 Jahren erhalten hier vor allem einen intensiven Französischkurs, der sie auf ihre weitere schulische Laufbahn vorbereiten soll. Eritrea, die Kapverden, Marokko, Syrien, Rumänien, Griechenland: Sich mit sehr unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Hintergründen auseinanderzusetzen, ist für Parada Costa Alltag.
Jedes Jahr müssen Hunderte zugewanderte Kinder und Jugendliche fit für das luxemburgische Schulsystem gemacht werden. Der aus Burundi geflohene unbegleitete Minderjährige ebenso wie die Kinder einer Ingenieurin, die für ein mehrjähriges Projekt ins Großherzogtum zieht oder die portugiesische Familie, die sich in Luxemburg eine Existenz aufbaut. Kocht irgendwo in der Welt eine Krise hoch, spiegelt sich das früher oder später in den Aufnahmeklassen wider.
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