Der Index spaltet die Ökonom*innen

Von Camille FratiLex KlerenMisch Pautsch Für Originaltext auf Französisch umschalten

Die automatische Lohnindexierung, die zwischen den Sozialpartnern heftig diskutiert wird, ist auch unter Ökonom*innen nicht unumstritten, was ihren Nutzen oder ihre Auswirkungen angeht.

Im Frühjahr 2023 zeigt die Inflation nach einem historischen Schub endlich Anzeichen einer Verlangsamung. Im Juni 2022 lag die Inflationsrate bei 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und damit laut Statec auf einem Niveau, das seit 40 Jahren nicht mehr erreicht worden war, ohne jedoch den Rekord von 10,7 Prozent aus dem Jahr 1975 zu erreichen. Dies führte dazu, dass 2022 drei Tranchen (von denen eine im April 2023 ausgezahlt wurde) und 2023 noch einmal zwei Tranchen ausgelöst wurden.

Dieser gewaltige Anstieg, der durch die innerhalb eines Jahres um mehr als 50 Prozent gestiegenen Energiepreise angeheizt wurde, führte im Großherzogtum wenig überraschend zu einer erneuten Debatte über die automatische Lohnindexierung und ihre Tragfähigkeit in einer modernen Wirtschaft, da die überwiegende Mehrheit der Länder, die über eine solche Indexierung verfügten, diese aufgegeben hat. Internationale Gremien haben Luxemburg immer wieder aufgefordert, die automatische Indexierung abzuschaffen, vom Internationalen Währungsfonds (IWF) über die Europäische Kommission bis hin zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Im November letzten Jahres hatte der Generalsekretär der OECD, Mathias Cormann, bei der Vorstellung einer Wirtschaftsstudie über Luxemburg erneut auf das Thema hingewiesen. "Eine automatische Indexierung ohne Berücksichtigung des Kontextes kann die Wettbewerbsfähigkeit des Landes beeinträchtigen", so Cormann.

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