Den Müllberg auch in Zukunft bezwingen

Von Christian BlockMike Zenari

In der Verbrennungsanlage des Sidor landeten im vergangenen Jahr insgesamt weniger Abfälle. Doch das Ende der Reise für unseren Restmüll ist das nicht. Derweil stellt sich im Zusammenhang mit Covid-19 wieder einmal die Frage nach der Entsorgung infektiöser Abfälle.

Sind wir doch ehrlich: Wer ist nicht irgendwo erleichtert, die Gewissheit zu haben, dass Woche für Woche jemand vorbeikommt und die schwarze Tonne leert? Ohne Fragen zu stellen. Auch wenn wir für diese Dienstleistung bezahlen.

Doch was passiert eigentlich mit den Sachen, die für den*die Normalbürger*in keinen Nutzen mehr haben? Einer, der es wissen muss, ist Patrick Christophory. Der Ingenieur ist einer von vier Angestellten beim Sidor, dem Abfallsyndikat der Gemeinden der Kantone Luxemburg, Esch und Capellen. Das kleine Team ist das Bindeglied zwischen den Gemeinden und dem Betreiber der Müllverbrennungsanlage in Leudelingen, Energy from Waste.

Täglich werden hier bis zu 600 Tonnen an Haus-, Sperr- und Gewerbemüll angeliefert. Lkw kippen den Restabfall, Matratzen, alte Sofas, Plastikmöbel oder Teppichböden in eine große Halle. Per Kran werden die Abfälle dann portionsweise ihrem Ziel zugeführt: Bei Temperaturen von minimal 850 Grad wird der Restmüll verbrannt. Rund 165.000 Tonnen sind das jährlich. Ein gewaltiger Müllberg, der durch eine thermische Verwertung quasi verschwindet. „Die Leute vergessen oft, dass es eine Hygienisierung ist“, merkt Christophory an. So lange, wie das allgemeine Abfallaufkommen nicht drastisch reduziert werden kann, wäre die Alternative eine Deponie mit all ihren klima- und umweltschädlichen Folgen. Aber die will sicherlich niemand.

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