Das Luxemburger Handwerk - Myriam Schmit

Sponsored content Für Originaltext auf Französisch umschalten

Diesen Artikel hören

Name, Logo, Farbe – alles essenziell für ein Unternehmen. Aber nicht jede*r hat die Zeit oder die Ideen ... Myriam Schmit schon. Von ihrem kleinen pinken Büro aus, in dem sie ihre verrückten Designs entwickelt, jongliert die Frau, die oft Pink Lady genannt wird, zwischen Projektaufträgen und ihrer Mutterrolle.

Schöne Häuser, ein oder zwei Restaurants und ein paar Bäume, die sich am Straßenrand orange färben. Göblingen, der kleine Nachbar von Koerich, ist ein typisch luxemburgisches Dorf. Doch am Ende der langen Hauptstraße ziehen ein schriller Rosaton und ein Elefant das Auge der Passant*innen auf sich. Die Neugierde ist geweckt. Was könnte sich dort wohl verbergen?

Dieses Rosa ist eine „msdesign by myriamschmit“-Flagge, die vor einem auf den ersten Blick ganz normal wirkenden Einfamilienhaus weht. Der Elefant stammt aus der Freiluftausstellung, die sich diejenigen, die in den letzten Jahren die Hauptstadt besucht haben, nicht entgehen lassen konnten. Die Frau, die die Tür öffnet und ihren Kopf herausstreckt, heißt Myriam Schmit. Sie lächelt uns an. In ihren blauen Kleidern strahlt sie vor positiver Energie.

Die „pink Höl“

Im Inneren des Hauses ist es schön warm. Im Gegensatz zu den kalten Temperaturen im Großherzogtum, die fast mit denen in Kanada konkurrieren, ist es hier gemütlich. Die Magie entfaltet sich im Untergeschoss. „Mein Studio ist unten“, erklärt Myriam, die die Treppe hinunterspaziert, um uns die Räumlichkeiten zu zeigen. „Ich warne Sie vor, alles ist pink. (lacht)“

Unten begrüßen uns Superjhemp und seine Stiefel. Oder besser gesagt, eine lebensgroße Pappsilhouette des ikonischen Superjhemp Retörns. Die Stiefel hingegen sind die echten. Die, die im Film getragen wurden. An den Wänden - natürlich in Rosa Pink - steht ihr Slogan: „Keng Iddi? Keng Zäit? Fro mech.“ In aller Einfachheit. „Das ist es, was die Leute brauchen“, lächelt Myriam. „Sie sagen mir, dass sie keine Zeit für ihre Kommunikation haben. Dass sie keine Ideen haben. That's me! (lacht)“

In der Kommunikation ist msdesign by myriamschmit ein All-in-one-Service. „Die Leute fragen sich ‚Wer ist Myriam?‘ und ‚Was macht Myriam?‘, weil ich so ‚multitaskingfähig‘ bin“, lacht sie. Obwohl sie eigentlich mit Grafikdesign angefangen hat, hat sich ihr Angebot immer mehr erweitert: „Meine Kunden haben mir gezeigt, welche unterschiedlichen Talente ich habe“. Markenbildung „vom Namen über das Logo bis hin zur Corporate Identity“, Öffentlichkeitsarbeit, Eventmanagement, manchmal schreiben und sogar live im Radio sprechen.

„Als ich klein war, konnte ich nicht sprechen“, fährt sie fort. „Meine Eltern haben mich in ein Zentrum für Logopädie gebracht. Wie Sie sehen können, hat es gut funktioniert. (lacht)“ Spaß beiseite: All diese Arbeit mache sie allein. „Aber ich weiß auch sehr gut, was ich nicht kann und sage es dem Kunden.“ Dafür habe sie ihre Lieferant*innen; Fotograf*innen, Illustrator*innen oder Drucker. „Ich mache keine Fakes. Ich habe ein gutes Netzwerk, das ist das Wichtigste.“

Rosport-Flaschen, Luxlait-Verpackungen, hier und da eine Streff-Umzugskiste. Ein eigentlich gepflegtes Durcheinander, das sich nicht zufällig dort befindet. Diese Gegenstände, die wir normalerweise in unseren Schränken haben, haben alle etwas gemeinsam; ihre Namen wurden parodiert. Einige werden es schon mitbekommen haben: Myriam war für das Marketing und die Produktplatzierung des Films Superjhemp Retörns verantwortlich. Rosport wurde zu Räpsert, Luxlait wurde zu Juxlait und Streff zu Stress.

„Ein verrücktes Projekt, das es so in Luxemburg noch nie gab.“ Eine subtile und innovative Markenplatzierung, „lustig, ohne dass es wie ein Werbefilm aussieht“. Das Bier Simon wird zu Sibon, Cactus und Bram zu Kaktus und Dram. Einfache und effektive Wortspiele. „Als ich dem Direktor von Rosport sagte, dass sie zu Räpsert (Rülpser auf Deutsch) werden würden“, erzählt Myriam, „antwortete er: ‚Ja, gut … Es stimmt, dass man beim Trinken unseres Produkts rülpsen muss.‘ (lacht)“

Projekt Superjhemp

Myriam Schmit über den Film Superjhemp Retörns.

Myriam betritt ihr Büro. Bumm, alles rosa. Unter unseren Füßen, über unseren Köpfen, von rechts nach links. Überall. „Das hier ist meine Pink-Höhle“, lächelt sie. „Niemand wollte mir die Decke machen. Man bot mir Altrosa an. Seh' ich aus wie Altrosa? (lacht)“ Die Decke ist nicht nur schrill pink, sondern reflektiert auch: „Da kann man Selfies machen.“ Der Raum ist gemütlich eingerichtet, mit einem Fernseher und einem Tisch für Präsentationen, einem Leopardensofa für Kaffeepausen und Schreibtischen. Einer von beiden ist höhenverstellbar, darauf stehen zwei Bildschirme - einer ist gerade eingeschaltet.

Dort ist das Programm InDesign geöffnet und entfaltet das Fotoprojekt „Sinn oder net Sinn“, das Myriam kürzlich mit der Gemeinde Clervaux gestartet hat. „Wir fördern die Chancengleichheit, indem wir Männer und Frauen in atypischen Berufen zeigen.“ Sie zeigt auf das Plakat. „Dieser Mann hat zu mir gesagt: ‚Ech si Spillschoulsjoffer (Ich bin Kindergärtnerin)‘. Weil es keinen anderen Begriff dafür gibt …“

„Die Karriere einer Frau, die gleichzeitig auch Familienmutter ist, verläuft nie linear. Sie geht nicht nur nach oben.“

Myriam Schmit

In ihrer „Höhle“ wimmelt es von Kleinigkeiten, die ihr wichtig sind und ihre Persönlichkeit ausmachen. Eine Barbie, die auf einer Gin-Flasche reitet, ein Geschenk von Freundinnen. Poster von Thierry van Verweke, den sie kannte und über den sie ein Buch im Rahmen der CNA-Ausstellung geschrieben hat. Ein Bilderrahmen, auf dem „LuXusbuerg - Let's make shit happen!“ zu lesen ist, eine weitere Erinnerung an Superjhemp. Autos, eine ihrer Leidenschaften. Aber auch Dankesmails, die überall hängen: „Das gibt mir die Energie weiterzumachen, Anerkennung ist wichtig!“

Auf den ersten Blick besteht kein Zweifel: Myriam Schmit, die von einigen Kund*innen „Pink Lady“ genannt wird, lebt in ihrem Kreativstudio „la vie en rose“ (ein Leben in Rosa). Das heiße aber nicht, dass ihr Weg, obwohl er vorbestimmt war, nicht steinig gewesen sei. „Die Karriere einer Frau, die gleichzeitig auch Familienmutter ist, verläuft nie linear“, sagt sie. „Sie geht nicht nur nach oben.“

Ein vorgezeichneter Weg

Myriam absolvierte ihre ersten beiden Gymnasialjahre „bei den Nonnen“ im Fieldgen. Danach besuchte sie ihre 5ème im Lycée Michel Rodange, wo sie ihren Mann kennenlernte: „Wir waren in der gleichen Klasse, aber damals waren die älteren Jungs interessanter. (lacht)“ Im darauffolgenden Jahr musste sie sich für eine Studienrichtung entscheiden. Diese Entscheidung war schnell getroffen.

„Ich kann mich noch gut an einen Samstagnachmittag erinnern. Ich war zu Hause und sah mir eine Werbesendung auf M6 an.“ In den 80er Jahren waren Werbung und Fotografie sehr beliebt: „Das war der totale Hype.“ Als sie diese Kreativen beobachtete, wurde ihr klar, was sie wollte. „Ich habe es gespürt. Ich sagte mir: ‚Das ist meine Welt!‘.“ Da sie sich ihrer Wahl sicher war, entschied sie sich für die Kunstsektion (E, im klassischen Gymnasium).

Zum großen … Unglück ihrer Eltern. „Es war sehr schwer für sie“, erinnert sie sich. „‚Brotlose Kunst‘, sagte mein Vater.“ Dann fand sie eines Tages ein Buch auf seinem Nachttisch: „‚Ne dites pas à ma mère que je suis dans la publicité … Elle me croit pianiste dans un bordel‘ von Jacques Séguéla.“ Als er es las, sei ihm klar geworden, dass man mit Werbung Geld verdienen kann. „Ein sehr wichtiger Moment für mich.“

Myriam habe schon frühzeitig einige Universitäten im Visier gehabt. Aber das Kunstprogramm im "Lycée classique" sei nicht weit genug gegangen um ein Portfolio zusammenzustellen, das ihr die Türen öffnen würde … „Wieder einmal habe ich meine Eltern schockiert und bin in die Kunstdivision des Lycée des Arts et Métiers (LAM) gewechselt.“

Mit dem Abitur in der Tasche „wurde ich an der École nationale supérieure d'art et de design in Nancy aufgenommen“, erzählt sie. „Direkt ins zweite Jahr“ einer Ausbildung in bildender Kunst. Danach folgte die Spezialisierung. „Ein Lehrer hat mir geraten, einen Workshop in Industriedesign zu machen, die Entwicklung von Produkten, die industriell hergestellt werden. ‚Ich glaube, du bist eine Designerin‘, sagte er.“ Und er hatte Recht. Sie entschied sich dann dafür.

Industriedesign

Myriam Schmit über ihr Studium.

„Beim Industriedesign geht es nicht darum, dass ein Objekt einfach nur schön oder attraktiv aussieht. Nein. ‚Form follows function‘ ist dabei das Motto.“ Myriam sitzt an ihrem Tisch, nimmt zwei Gläser und stellt sie ineinander. „Wie viel Rohmaterial ist darin enthalten? Wie viele Gläser kann ich ineinander stecken, bevor sie zerbrechen? Solche Fragen …“ Am Ende ihres fünften Jahres – im Mai 1994 – und eines langen Projekts hat sie ihren Master-Abschluss gemacht. „Ich bin die einzige Frau in meinem Jahrgang, die ihn bekommen hat.“

„Die anderen hatten etwas Sinnlicheres, Weiblicheres gemacht. Ich dagegen habe zusammen mit einem Arzt ein Audiometer zum ambulanten Hörscreening für die Schulmedizin entwickelt.“ Das gefiel der Jury, „die aus Professoren der École Centrale bestand“. Myriam stach mit Kreativität und Methodik heraus … aber im Gegensatz zu den anderen hatte sie vor allem verstanden, wer ihre Zielgruppe war. Ein Schlüsselvorteil in der Kommunikation. Das machte den Unterschied.

Im Oktober desselben Jahres gründete Myriam bereits eine Agentur: ABC DESIGN. Nicht im Bereich Industriedesign – „zu dieser Zeit gab es in Luxemburg keine Möglichkeiten in diesem Bereich“ –, sondern im Bereich Grafikdesign. „Ich sagte mir: ‚Komm schon, sofort. Unabhängig. Ab ins kalte Wasser.‘ Ich würde niemandem raten, es so zu machen wie ich. (lacht)“

Ein Sprung ins kalte Wasser … auch wenn sie während ihres Studiums ständig Praktika absolvierte: „Ich hatte keine Sommerferien. Ich wollte so viel Input wie möglich.“ Von nun an war sie endlich dort, wo sie schon immer sein wollte. „Mein Büro war in Limpertsberg und ich habe Logos und grafische Entwürfe gemacht …“ Im Bereich Werbung. In der Ecke des Zimmers, direkt neben Myriam, liegt noch immer ein Schild mit dem Logo dieser Firma.

Nichtlineares Schicksal

1997 klopfte das LAM an ihre Tür: „Ein ehemaliger Lehrer kam zu mir. Ich hatte eine ihrer Studentinnen als Praktikantin gehabt. Sie war glücklich, er war glücklich und er sagte zu mir: ‚Du solltest bei uns unterrichten!‘“ Marco Godinho – „ein großer unabhängiger Künstler“ – oder Steve Jakobs – „der, der die großherzogliche Familie mit den Mickey-Mouse-Ohren dargestellt hat“ – waren in ihrem Grafikdesignkurs. Sie hielt Kontakt zu ihnen.

Als sie jedoch im Jahr 2000 mit ihrer ersten Tochter Gloria schwanger wurde, hörte sie mit dem Unterrichten auf. Zwei Jahre später war auch mit  ABC DESIGN Schluss: „Ich hatte es satt. Mein Mann war Wirtschaftsprüfer, also war er nie zu Hause, es war schwierig als Selbstständige. Dann habe ich eine Anzeige gelesen, in der eine Stelle in internationalem Marketing angeboten wurde.“ Ehrgeizig wie sie war, ging sie hin und bewarb sich.

Da sie zum Teil Italienerin ist wurde sie gefragt, ob sie die Sprache spreche. „Ich sagte: ‚Nein, aber ich koche italienisch.‘ (lacht) Der Manager antwortete: ‚Noch besser. Die Italiener sollen dann einfach Englisch sprechen!‘ (lacht)“ Sie wurde Marketing- und Kommunikationsmanagerin für den belgischen, französischen, niederländischen, spanischen, italienischen und bald auch japanischen Markt in einem Konzern mit 6.800 Mitarbeiter*innen, der Lebensversicherungen verkaufte. „Ich fuhr zu den Headquarters in Hamburg, um mit ihnen zu verhandeln.“ Sie habe dies geliebt, die Nuancen, die man von einem Land oder einer Sprache zur anderen anpassen musste. „Faszinierend.“

Dies bis zur Ankunft ihrer zweiten Tochter Laetitia im Jahr 2004, die mit Kommentaren einherging, die sie bis heute nicht verdaut hat: „Frau Schmit, in Ihrem Beruf, mit Ihrer Karriere, macht man kein zweites Kind.“ Anstelle von Glückwünschen habe sie sexistische Bemerkungen zu hören bekommen. „Seit diesem Tag engagiere ich mich für Frauen. Ich warne junge Mädchen davor, dass es in manchen Berufen schwierig sein kann, Beruf und familiäre Verantwortung in Einklang zu bringen.“ Sie leistet Sensibilisierungsarbeit. Erklärt ihnen, dass es wichtig ist, Ressourcen und Unterstützung zu erhalten, um in ihrer Karriere erfolgreich zu sein. Ermutige sie, dies bei Karriereentscheidungen zu berücksichtigen, genau wie sie es tut … und msdesign by myriamschmit war geboren.

Im Laufe der Jahre folgte ein Großkunde auf den anderen. Gulf wählte sie aus, um seine Marke wieder in Luxemburg anzusiedeln. „Es hat sofort zwischen mir und der Geschäftsleitung gematcht. Wir sprechen Marnacherisch. Wir verkaufen Ualeg (Öl d. Red.). (lacht)“ Als Vertreterin der Asian Elephant Foundation kümmerte sie sich um die Versteigerung der 47 Elefanten, die im Großherzogtum und in Trier ausgestellt waren, „was einen Erlös von 516.000 Euro einbrachte!“ Daher das Augenzwinkern vor ihrem Haus. „Es war eine tolle Herausforderung, genau wie Superjhemp.“

Alles lief bestens. Aber die Karriere einer Mutter verläuft nicht geradlinig … und bei einer ihrer Töchter wurde eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Daraufhin tauschte sie ihr Büro in Limpertsberg gegen ihr jetziges Büro in ihrem Haus ein. „Wir lebten in Unklarheiten. Es war schwierig.“ Ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen, die bald noch weiter auf die Probe gestellt werden sollten, haben dann den Unterschied gemacht.

Ein Jahr wie kein anderes

„Für 2020 war mein Kalender gut gefüllt. Ich hatte sogar auf den Urlaub verzichtet.“ Dann schlug der 13. März wie eine Bombe ein. Corona. „Das ist ein Datum, das für mich so wichtig ist wie die Geburt meiner Töchter. Alles brach zusammen. Ich rief meine Kunden an, die mir sagten, dass Kommunikation nicht mehr ihre Priorität sei. Veranstaltungen machen? Kommt nicht infrage.“ Panik.

Nachdem sich die Panik gelegt hatte, tat Myriam das, was sie am besten konnte: nicht aufgeben. „Ich verwalte das Schloss Koerich zusammen mit den Freunden des Schlosses (KSF) und sobald wir das Recht dazu hatten, habe ich supersichere Konzerte organisiert. Ich habe Gast Waltzing kommen lassen und er hat gesagt: ‚Myriam, das ist mein erstes Konzert. Ich sitze zu Hause und übe stundenlang Trompete …‘“ Daraufhin meldeten sich andere bei ihr und fragten, ob sie auch kommen und spielen könnten.

„Die Leute fragen sich, wie ich so viele Dinge tun kann. Das liegt daran, dass sie mir Energie geben.“

Myriam Schmit

Die Nachricht machte aber nicht nur unter den Musiker*innen die Runde, sondern drang auch zu ihren Kund*innen durch, die ihr sagten: „Wenn du es für das Schloss tun kannst, kannst du es auch für uns tun.“ Schneeballeffekt. Heute sei alles wieder in Ordnung. „Die Leute fragen sich sogar, wie ich so viele Dinge tun kann.“ Selbstständig, in drei Verwaltungsräten, darunter die Philharmonie und die EME-Stiftung, Vizepräsidentin eines Schlosses, im Lions Club und sozial engagiert … „Das liegt daran, dass all diese Projekte mir Energie geben!“

Sie stehe auch der Handwerkskammer nahe und möchte, dass man den Kindern erlaubt, sich auf ihre Weise auszudrücken. Diejenigen, die anders funktionieren, würden oft entfremdet werden, dies habe Myriam am eigenen Leib erfahren. Sie erinnere sich, dass sie in die Schule gerufen wurde, weil ihre Tochter im Kindergarten zu lange brauchte, um die Farben auszuwählen: „Gloria ist eher eine Mathematikerin. Wenn man ihr sagte, sie solle etwas blau einfärben, färbte sie es ein. So, fertig. Next. Laetitia hingegen zögerte: Hellblau, Dunkelblau, Türkisblau …? Dafür wurde ich in die Schule gerufen!“

Die KI-Bedrohung

Myriam Schmit über künstliche Intelligenz.

„Laetitia hatte durch die Arbeit ihrer Mutter einfach verstanden, dass blau nicht gleich blau ist. Sie stellte sich Fragen, die andere sich nicht stellten.“ Auf Myriams Tisch stehen Bücherbände aus den Ressorten Design und Projektmanagement die in unterschiedlichen Blautönen eingefärbt sind. Alle ihre Farben sind in vielen Schattierungen vorhanden. Jede einzelne von ihnen wurde von der Grafikdesignerin sorgfältig ausgewählt: „Ein Buch ist ein Baby. Man hält drei Jahre Arbeit in einer Hand.“

„Mein Lieblingsprojekt ist mein Job. Ich hoffe, dass ich noch viele spannende Projekte machen kann und das noch viele Jahre lang.“

Myriam Schmit

Sie ziehe jedoch keines ihrer Projekte einem anderen vor. „Mein Lieblingsprojekt ist mein Job. Ich hoffe, dass ich noch viele spannende Projekte machen kann und das noch viele Jahre lang. Ich weiß nicht, was der morgige Tag für mich bereithält, aber das macht meinen Job auch so spannend. Ich brauche diese Spannung.“

Da ihre Töchter mittlerweile erwachsen sind und ihr Mann vor kurzem seinen Job aufgegeben hat, um verkürzte Arbeitszeiten ausüben zu können, damit sie nach all den „Opfern“, die sie für ihre Familie gebracht hat, „richtig Gas geben“ kann, ist sie ab jetzt unaufhaltsam geworden.

Die Zukunft sieht nun also „pink“ und linear aus.