Challenge Rauchstopp: mehr als "nur" Willensstärke

Von Laura TomassiniLex Kleren

Mit dem Rauchen aufzuhören, gestaltet sich für viele als schwierige Aufgabe. Die einen schaffen es von heute auf morgen, andere brauchen gleich mehrere Anläufe und sind anschließend dennoch nicht auf der gewonnenen Seite. Ein paar Erfahrungsberichte.

Zwischen zwölf und 14 Jahre Lebenszeit, so viel kostet einen das Rauchen. Das Sterberisiko von Raucher*innen ist bis zu 30 Prozent höher als jenes von Personen, die noch nie geraucht haben, so internationale Berechnungen. Kein Grund allerdings für Erstere nicht irgendwann dem Tabak Adé zu sagen, denn jedes Jahr, in dem der Körper nicht den schädlichen Inhaltsstoffen von Zigaretten ausgesetzt ist, ist ein Gewinn für die eigene Gesundheit. Einer rezenten Studie der University of Toronto zufolge leben Menschen, die vor ihrem 40. Lebensjahr aufhören zu rauchen, im Schnitt fast genauso lange wie Nicht-Raucher*innen.

Egal in welchem Alter man aufhört, gewinnt man Lebenszeit – bis zu sechs Jahre in nur drei Jahren des Nicht-Rauchens, so die Resultate aus Kanada. Zwar bleiben manche Lungenschäden auch nach dem Rauchstopp bestehen, die Lebenserwartung und vor allem -qualität steigt jedoch mit jedem rauchfreien Jahr, denn Tabak- und Nikotinkonsum resultieren nicht nur häufig in Krebs, sondern führen ebenfalls zu Gefäßerkrankungen, Atemwegsproblemen und weiteren Krankheiten, die zu den Top-Todesursachen weltweit gehören. Vor allem Raucher*innen im Alter zwischen 40 und 79 sollten sich demnach hüten, denn für sie verdreifacht sich mit jedem Zug am Glimmstängel das Sterberisiko.

Gift für den Körper

Einer von vielen Gründen, weshalb zahlreiche Betroffene irgendwann versuchen mit dem Rauchen aufzuhören. Einer von ihnen ist Flëpp, 44 Jahre alt und seit 30 Jahren absoluter Kettenraucher. Mit 14 zündete er sich die erste Zigarette an, mit 16 dann folgte das Kiffen, vor allem über eine Wasserpfeife, genannt Bong. "In meiner 'besten' Zeit rauchte ich im Schnitt 40 Bongs am Tag. Was den Tabakkonsum angeht, da war es über Jahre hinweg ein Höchstniveau von drei 20er-Packungen am Tag", so Flëpp. Er habe damals, wie wohl die meisten, als Teenager aus Dummheit angefangen zu rauchen, weil es "in" war sich eine Kippe anzuzünden und er cool sein wollte.

2020 kam dann die gesundheitliche Retourkutsche: Flëpp bemerkte erste Atemprobleme und ging zum Lungenscan. Die Diagnose: ein Lungenemphysem mit Blase auf der linken Seite, sprich Flëpps Lungenbläschen, auch Alveolen genannt, sind stark und irreversibel angegriffen; der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid fällt schwer, da die dadurch entstandene Blase oder Überblähung diesen behindert. "50 Prozent meiner linken Lunge sind weg und auf der rechten Seite sind es ebenfalls bereits 30", erklärt der 44-Jährige.

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