Brauerei-Western

Von Audrey SomnardLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Ein „schwarzes Jahr”, so beschreibt die Brasserie Nationale das Jahr 2020 als sie letzte Woche ihre Jahreszahlen vorlegt. Hinter der aktuellen Krise verbirgt sich jedoch eine Quasi-Monopolsituation, beherrscht von nur zwei großen Akteuren.

Der Markt in Luxemburg wird von zwei Akteuren dominiert, die sich den Horeca-Markt ungeteilt teilen. Um sich hierzulande etwas aufzubauen, wird eine bereits geltende Schanklizenz benötigt, um Alkohol verkaufen zu dürfen. Die luxemburgischen Zollbehörden haben bekannt gegeben, dass es zum 1. Januar dieses Jahres 3.267 Lizenzen im Land gab. Die Zahl schwankt nur wenig, da die Gewerbetreibenden mit dieser festgelegten Anzahl von Lizenzen auskommen müssen. Das Problem besteht darin, dass die Brasserie Nationale (Bofferding, Battin, Funck-Bricher) 517 (*) Lizenzen besitzt und, wie sie während der Pressekonferenz erklärten, insgesamt 2.071 Gaststätten in Luxemburg kontrolliert (durch unabhängige Lizenzen zusätzlich zu den eigenen Lizenzen), also fast zwei Drittel des Marktes. Der Rest liegt größtenteils in den Händen des Konkurrenten, der Brasserie de Luxembourg (Diekirch), die 2002 vom weltweiten Biergiganten AB InBev aufgekauft wurde. Die beiden Brauereien fungieren daher als Vermittler zwischen Immobilienbesitzer*innen, an die sie vermieten und den Cafébetreiber*innen, an die sie die Lokale untervermieten, mit mehr oder weniger verbindlichen Verträgen. Die Brauereien stellen in der Regel Kühlschränke und Zapfanlagen zur Verfügung und garantieren eine jährliche Wartung. Je nach Vorstellung und Wünschen der Betreibenden kann auch das gesamte Lokal ausgestattet werden. Im Gegenzug sind sie mit Hand und Fuß an die Brauerei gebunden, welche die berüchtigte Lizenz besitzt. Bars dürfen nur Biere aus dem Brauereikatalog verkaufen oder werden „stark” dazu ermutigt. Überwacht wird das Ganze durch Handelsvertreter*innen.

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