Ausgestorben? Nicht so schnell!

Von Misch Pautsch

Immer mehr einheimische Tierarten verschwinden aus Luxemburgs naturnahen Landschaften. Doch es gibt auch Erfolge, die zeigen: Naturschutz und Renaturierung funktionieren. Begleite uns auf der Suche nach den Spezies, die ihren Weg zurück nach Hause gefunden haben.

Ein lange ungehörter Schrei durchreißt die Stille im von der Sicona (Syndicat intercommunal pour la conversation de la nature) renaturierten Feuchtgebiet bei Beckerich im Westen des Landes. Über uns kreisen vier offensichtlich aufgeregte Kiebitze, die uns deutlich machen, dass wir hier nicht willkommen sind. Lange waren diese Vögel mit ihren grün schimmernden Federn und der charakteristischen Frisur (einer "Holle") eine gängige Art in Luxemburg. Über Feuchtwiesen und Ackerlandschaften waren sie vor allem durch ihre halsbrecherischen Balzflüge leicht zu erkennen, die ihnen den Spitznamen "Gaukler der Lüfte" gab. 1988 waren in Luxemburg immerhin noch 215 Brutpaare bekannt. 2015 waren es noch sieben. 2020 eines. 2021… keines. Luxemburg war scheinbar um eine Art ärmer.

Doch die Warnrufe der vier Kiebitze machen es unüberhörbar: Sie sind wieder hier. Vorsichtig aber uneingeschüchtert nähern sich die Biolog*innen Liza Glesener und Claude Kolwelter des Sicona dem Brutgebiet der Tiere, einem zwischen Feldern liegenden renaturierten Feuchtgebiet in dem sich nicht nur der Kiebitz zuhause fühlt. Seit den 1950er-Jahren mussten gut 80 Prozent dieser wenig ertragreichen Flächen insbesondere intensiv bewirtschaftetem Ackerland weichen.

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