Sport: des einen mentaler Ausgleich, des anderen Peiniger. Manche Menschen haben einen Hang zum Höhepunkt des Sports, dem Adrenalinkick. Wir haben mit verschiedenen Extremsportlern gesprochen und sie gefragt, warum es ihr Herz höherschlagen lässt, an ihre physischen und psychischen Grenzen zu kommen.
Bis an seine körperlichen Grenzen gehen, sich bis zum Maximum verausgaben und über sich selbst hinauswachsen, das gehört zum Extremsport dazu. Die im Master studierende und angehende Sportpsychologin Lee Biver definiert Extremsport, als Sport, der mit besonderen Herausforderungen, mental und physisch gesehen, verbunden ist. "Extremsportarten können einem das Gefühl eines intensiven Kicks geben, sei dies bei Aktivitäten wie Fallschirmspringen oder Bungeejumping. Aber auch Ausdauersportarten können in diesem Sinne extrem sein. Es geht darum, seine persönlichen Grenzen konstant herauszufordern."
Der Begriff Extremsport wird von vielen Sportler*innen eher negativ betrachtet, da die Menschen vor dem Begriff des Extremen generell zurückschrecken. Deshalb bevorzugen sie es stattdessen von Ultrasport zu sprechen. Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Ultrasportarten: risikoreiche Sportarten und sogenannte Langzeitultrasportarten. Bungeejumping, Free Climbing oder Downhill Mountainbike, Sportarten, die mit besonderen Gefahren verbunden sind, lösen einen kurzen und intensiven Adrenalinkick aus. Zu den Langzeitultrasportarten gehören beispielsweise das Langstrecken-Radrennen oder der Ultramarathon. Sie gelten als weniger risikoreich. Dabei gehen die Spitzensportler*innen während einem längeren Zeitraum an ihre physischen, sowie psychischen Grenzen. Beim Marathonlaufen wird jeder Wettbewerb als extrem angesehen, der länger als die gewöhnlichen 42 Kilometer ist. Doch was treibt einen eigentlich dazu an, sich selbst herauszufordern? Sind Ultrasportler tatsächlich Draufgänger, die dem Adrenalinkick nicht widerstehen können? Wir haben uns mit einigen von ihnen getroffen.
Abwechslungsreiche Porträts
Ralph Diseviscourt ist Ultrasportler im Langstrecken-Radfahren. Er hat erst mit 28 Jahren angefangen, an Fahrradwettbewerben teilzunehmen und wurde fünfmal Sieger im Zeitfahren. Langsam wuchs sein Interesse für die weiten Strecken, auf die er sich fortan spezialisierte. "Körperlich und mental braucht es Jahre, um sich wirklich auf solche Wettbewerbe vorzubereiten. Es ist ein langer Prozess, bei dem man sich stets fragt, ob man es schafft." Eins seiner persönlichen Highlights bleibt dabei sein in Vianden aufgestellter Weltrekord im 24 Stunden Radfahren, bei dem er 915,39 Kilometer zurücklegte.
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