Afrika auf der großen Leinwand

Von Audrey SomnardLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Eine Handvoll Enthusiasten hat in Luxemburg ein Festival für afrikanische Filme ins Leben gerufen. Diese Welt ist für westliche Menschen oftmals unbekannt, obwohl das Potenzial enorm ist.

Ende April war in der Cinémathèque ein Abend dem afrikanischen Kino gewidmet. Eine Premiere in Luxemburg. Nicht, dass afrikanische Filme im Großherzogtum nie gezeigt würden, aber die Gelegenheit ist selten genug, um die Enthusiast/innen von Okra asbl zu motivieren, das erste Festival dieser Art im Land ins Leben zu rufen. "Generell haben wir in Europa nicht wirklich die Möglichkeit, viele und vor allem qualitativ hochwertige afrikanische Filme zu sehen, auch wenn wir wissen, dass nicht alle Filme in Kinos zu sehen sein sollen", erklärt Fatoumata Kaba, Vorsitzende des Vereins Okra. Okra hat dieses Jahr zwei Vertreter/innen in das Mekka des afrikanischen Films, das Fespaco (Festival panafricain du cinéma et de la télévision de Ouagadougou) in Burkina Faso, geschickt, um sich vor Ort umzuschauen und die Namen, die man im Auge behalten sollte, auch in Luxemburg bekannt zu machen. Für Fatoumata Kaba und ihr kleines Team ist es wichtig, die Aktualität eines solchen Festivals, das für die Branche unumgänglich ist, zu verfolgen. Und warum nicht Kontakte für die nächsten Ausgaben des luxemburgischen Festivals knüpfen?

Alex Moussa Sawadogo ist Generaldelegierter des Fespaco. In einem Gespräch mit dem Journal per Videokonferenz aus Burkina Faso erklärte er, wie wichtig ein solches Festival für den afrikanischen Kontinent ist. Für ihn kann das Festival ein unverhofftes Schaufenster für Künstler in Ländern sein, in denen es kaum Kinos gibt: "Das macht die Bedeutung eines afrikanischen Filmfestivals aus. Denn Afrikaner, die Autorenfilme machen, schaffen es nicht immer, viele Menschen in die großen Kinosäle zu locken. Die Festivals springen ein, um afrikanische Filme zu zeigen, um der Bevölkerung die Chance geben zu können, diese Filme zu sehen. Ich glaube, wenn es die Festivals in diesen Ländern nicht gäbe, wäre es wirklich sehr schwierig. Ich glaube, der Kampf dieser Festivals besteht darin, diese Filme zu zeigen und auch für sie zu werben."

Der Filmwissenschaftler, der 2007 das Afrikanische Filmfestival in Berlin – Afrikamera – ins Leben gerufen hat, träumt von einem Tag, an dem afrikanische Filme genauso viel Platz auf den Plakaten haben wie ihre europäischen Kollegen. "Mein Ziel ist es auch, dass diese Filme eines Tages auf ganz normale Weise wie ein französischer Film, ein deutscher Film oder ein amerikanischer Film in den Kinos zu sehen sind. Ich sage es sehr oft, an dem Tag, an dem ich durch die Straßen von Berlin gehe und in den Kinos Plakate von afrikanischen Filmen sehe, wird glaube ich der Tag sein, an dem ich aufhöre, Festivals zu machen."

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