Ein Hoch auf die Ghettofaust, ein Tief für die Spitzenpolitiker*innen, und eine Doppelspitze für die LSAP. Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.
Wochenende
Jede*r, aber auch wirklich jede*r war auf der Luxembourg Art Week. Sogar Gestalten*innen, für die eine Polonaise auf der Päischtcroisière oder das Schaufenster einer Metzgerei normalerweise das höchste aller Kunstgefühle darstellen, pilgerten auf den Glacis. Dort angekommen, mussten sie sich erst einmal brav in die ellenlange Warteschlange im Eingangsbereich einreihen, bevor Kulturgucken angesagt war. Einmal drinnen war es dann aber, den Unmengen der auf Meta geposteten Bildern nach zu urteilen, richtig toll – und für Essen und Trinken war natürlich bestens gesorgt.
Wir, die wir Kunst auf den Tod nicht ausstehen können, waren selbstverständlich nicht da. Staatspremier Xavier Bettel ebenfalls nicht, denn der war bei Matteo Renzi, wie er sichtlich stolz auf Instagram kundtat : „It was great to see again our friend @matteorenzi“. Nun müsste man nur noch wissen, wer oder was dieser Matteo Renzi überhaupt sein soll, aber dem Foto nach zu urteilen, das Bettel mit Renzi zeigt, könnte es so was wie ein Weinhändler sein, wurde das Bild doch in einem Weinkeller aufgenommen. Mit Matteo Salvini sollte man Matteo Renzi aber besser nicht verwechseln …
Zurück zur Kunst : Volles Haus hatte am Wochenende aber nicht nur die Art Week, sondern auch das Stade de Luxembourg, das mit 9.268 Zuschauer*innen erstmals ausverkauft war. In der neuen Arena in Kockelscheuer eingefunden hatten sich neben 9.265 normalen Zuschauer*innen ebenfalls der Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA (wahrscheinlich wurde Fußball gespielt), Großherzog Henri sowie ein Sportreporter des Luxemburger Wort. Derweil die Begrüßung des FIFA-Chefs „mit einem gellenden Pfeifkonzert begleitet“ wurde, sei der Empfang des Großherzogs „wärmer“ ausgefallen, so der Wort-Reporter, wobei die Zuschauer*innen sogar „Tausende von Fähnchen, die auf den Sitzen vorbereitet waren“, geschwenkt haben sollen. Unfassbar. Vive !
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