„Wir hatten nur noch für einen Tag Lebensmittel“

Von Audrey Somnard Für Originaltext auf Englisch umschalten

Non-Profit-Organisationen wurden in ein schmutziges Geschäft zwischen Schmuggler*innen und europäischen Ländern verwickelt. Rettungsschiffen von Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen wird die Überfahrt verweigert und sie werden trotz internationaler Gesetze in endlose Verhandlungen verstrickt. Zwischen zwei Einsätzen erklärt Juan Matias Gil, warum es sich bei der Rettung dieser Menschen um einfache humanitäre Hilfe handelt und warum NROs nicht für weitere Fluchten verantwortlich sind.

Nach zehn Tagen auf See und drei Tagen des Wartens im Hafen von Catania konnten alle Überlebenden an Bord der Geo Barents (betrieben von Ärzte ohne Grenzen, MSF) am Dienstag, den 8. November, endlich an Land gehen. Dies bedeutete ein sicherer Ort, weit weg von der Gewalt und dem Leid, welches sie in Libyen erlebt haben. Die italienischen Behörden erlaubten zunächst nur 357 Personen an Land zu gehen, während 215 an Bord blieben. Diese wurden Geiseln einer politischen Debatte, da die neue italienische Regierung Migrant*innen öffentlich ablehnend gegenübersteht. Diese Entscheidung verhinderte, dass sie an Land Hilfe und Schutz erhielten. Nach dieser selektiven Auswahl verschlechterte sich der psychische und physische Zustand einiger der verbliebenen Menschen dramatisch. Ein Überlebender wurde in der Nacht vom 6. auf den 7. November wegen starker Bauchschmerzen evakuiert, andere Überlebende zeigten Anzeichen von Angstzuständen und hatten Panikattacken.

Seit Mai 2021 hat die Geo Barents 5.487 Menschen gerettet und elf Leichen aus dem Meer gefischt. Die NROs sind sich durchaus bewusst, dass das Problem von der anderen Seite des Mittelmeers kommt, wo die Migrant*innen verzweifelt versuchen, aus den schrecklichen libyschen Lagern zu entkommen. Aber es geht um Menschenleben, und Juan Matias Gil, seit November 2021 Leiter der Such- und Rettungsmission von Ärzte ohne Grenzen, erklärt, warum diese Rettungsaktionen so wichtig sind.

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