Perlweiße Strände, Buddha-gefüllte Tempel und günstige Street Food Märkte, so weit das Auge reicht: Thailand ist nicht nur das Traumziel zahlreicher Tourist*innen, sondern ebenfalls ein beliebtes Land für Auswander*innen. Wie es sich in Südostasien als Europäer wirklich auf Dauer leben lässt, verraten drei Luxemburger.
"Wenn man hierherkommt, lernt man erst mal alles neu. Man kann sich nicht auf irgendwelche Erfahrungswerte berufen, denn vieles ist anders hier, als in Europa." Seit vier Jahren lebt Ralph (Name von der Redaktion geändert) in Thailand und genießt den einfachen Lebensstil, der in Südostasien vielerorts herrscht. Wie viele Ausländer folgte der pensionierte Luxemburger seiner Frau nach Thailand, denn diese lernte er beim Tauchurlaub unter Freunden dort kennen. "Sie half damals an der Tauchstation aus und wir verabredeten uns auf einen Drink. Ab da war es um mich geschehen", erinnert sich der Rentner.
Etwa zehn Kilometer vom Meer entfernt, im Osten Zentral-Thailands, hat er sich mit seiner kleinen Familie ein neues Leben eingerichtet und bezeichnet sich selbst als "glücklichen Menschen", denn seit Kurzem ist der ganze Papierkram erledigt und Ralph kann endlich anfangen, sein Zuhause so zu gestalten, wie er es sich wünscht. "Ich mochte schon immer lieber einen simplen Alltag, als einen glamourösen. In Luxemburg muss man alle vierzehn Tage ein neues Hemd kaufen, sonst reden die Leute. Hier kümmert das keinen", so der 64-Jährige.
Das nötige Bisschen Geduld
Mit relativ basischen Englischkenntnissen, die er durch seine Arbeit bei einer internationalen Firma sowie zahlreichen Arbeitsreisen in arabische Länder erlernte, verständigt sich Ralph seit seiner Ankunft in der Wahl-Heimat mit seiner Frau sowie deren Tochter. Thailändisch spricht er nicht. "Ich kenne ein paar einzelne Wörter, ganze Sätze kann ich allerdings keine bilden. Letztens habe ich mich aber dabei ertappt, online nach Kursen zu suchen, aber die Sprache ist wirklich komplex", gesteht er.
Das Leben in der Ferne beschreibt Ralph als einfacher, "easy peasy", wie er selbst sagt. "Ich wäre auch in Luxemburg zufrieden alt geworden, aber da mein Betrieb schon quasi verkauft war und meine Frau hier lebte, habe ich gedacht: warum eigentlich nicht? Ich kann ja immer noch nach Luxemburg zurückkehren, falls ich mich hier nicht mehr wohlfühle", meint der Rentner. Das Wetter in Thailand sei definitiv ein Pluspunkt, genau wie die Ungezwungenheit der Leute. Genau diese sorge allerdings bei Europäer*innen oft für ungläubiges Staunen und so mancher kulturelle Unterschied lässt Ralphs Blutdruck in die Höhe schnellen, denn bei vielem muss man Geduld haben – besonders als "Farang", das thailändische Wort für Ausländer.
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