Ist die Indexierung unersetzlich?

Von Camille FratiLex KlerenGilles KayserAnouk Flesch Für Originaltext auf Französisch umschalten

Der Mechanismus der automatischen Lohnindexierung hat die schlimmste Inflationskrise seit 40 Jahren überstanden. Die Kritik und die Forderungen, ihn einzuschränken, waren noch nie so laut wie heute. Dennoch werden keine ernsthaften Alternativen vorgeschlagen.

Verschoben, moduliert, manipuliert, kritisiert, aber beibehalten: So lässt sich die Inflationskrise des automatischen Lohnanpassungsmechanismus zusammenfassen, für seine Verächter*innen wie für seine Anhänger*innen. Es geht um den Index, eine Art Dauerbrenner im Sozialdialog des Großherzogtums. In Zeiten niedriger oder mäßiger Inflation – die von der Europäischen Zentralbank in der gesamten Eurozone überwachten Obergrenze liegt bei zwei Prozent – fallen die Tranchen in weiten Abständen und es wäre unpassend, gegen den Index zu wettern. Nur der ehemalige Präsident der Fedil, Robert Dennewald, wagte dies in den 2010er Jahren.

Ein Anstieg der Inflation reicht jedoch aus, um die Unternehmen wieder auf den Plan zu rufen, während die Arbeitnehmer*innen diese wertvolle soziale Errungenschaft mit Zähnen und Klauen verteidigen. Wie gesetzlich vorgeschrieben, treffen sich die Sozialpartner in einer "Tripartite", wenn das Land in eine Krise gerät. Dabei kommt es fast immer zu dem, was die Regierung bescheiden als "Modulation" des Index bezeichnet – entweder eine Verschiebung der Tranchen wie 1984 oder die Einführung einer Mindestfrist zwischen zwei Tranchen wie 2014.

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