Es gibt mehrere Hundert von ihnen, die ihre Zeit Organisationen widmen. Ehrenamtliche, die ihre Tätigkeit während der Hochphase des Lockdowns unterbrechen mussten, sind nun wieder im Einsatz. Unabhängig von ihrer Motivation liegt es diesen Menschen am Herzen, dass ihr Engagement der Gemeinschaft zugute kommt und sie das Land aus einer anderen Perspektive sehen können.
Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und viele von uns fragen sich, ob nicht mehr getan werden könnte. Spenden fließen an Organisationen, für Kleidung oder Spielzeug für die Bedürftigsten, aber einige wollen noch mehr tun: „Wir erhalten zum Jahresende viele Anrufe von Menschen, die spenden möchten, aber sich auch ehrenamtlich engagieren möchtn. Das wird auch von Unternehmen gefördert, die nach amerikanischem Vorbild Freiwilligentage anbieten“, erklärt Andrea Beestermöller, Freiwilligenkoordinatorin bei der Caritas. Doch was das Verschenken von Zeit an den Feiertagen angeht, wie es regelmäßig in Serien oder Filmen zu sehen ist, können sich die luxemburgischen Organisationen auf ihre regelmäßigen Freiwilligen verlassen: "Nicht während der Feiertage werden besonders viele Ehrenamtliche gebraucht, sondern eher über das ganze Jahr verteilt", ergänzt die Koordinatorin.
Ehrenamtlicher Dienst ist in Luxemburg weit verbreitet. Laut einer Statec-Studie aus dem Jahr 2015 hatten sich 47 Prozent der im Großherzogtum lebenden Bevölkerung in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung ehrenamtlich engagiert. Laut dieser Studie gaben 37 Prozent der Befragten an, bereits im Rahmen eines Vereins (Wohltätigkeitsorganisationen, Sportvereine, kulturelle, religiöse oder Jugendverbände) und 30 Prozent in einem informellen Rahmen, das heißt außerhalb eines Vereins, ehrenamtlich tätig gewesen zu sein. Mit der Krise sind nicht nur die Bedürfnisse, sondern auch die Berufungen von Freiwilligen explodiert.
Bei der Caritas sind es heute etwa 240 Freiwillige, zu Beginn des Jahres waren es nur etwa 100. Ein deutlicher Anstieg, der sich relativ leicht erklären lässt: „Die meisten unserer Freiwilligen sind über 60 Jahre alt. Da es sich hierbei um eine Risikogruppe handelt, schickten wir die über 65-Jährigen nach Hause, als der Lockdown am heftigsten war und bis sie geimpft werden konnten. Inzwischen ist der Bedarf gestiegen und die meisten sind zurückgekehrt“, stellt Beestermöller fest. Die Pandemie hatte jedoch einen unerwarteten Effekt auf den Sektor. Während Senior*innen in Sicherheit gebracht wurden, bekundete eine andere Bevölkerungsgruppe ihr Interesse: „Im Jahr 2020 hatten wir 200 Anfragen, das ist enorm! Viele Menschen in Kurzarbeit wollten diese Zeit der Untätigkeit nutzen, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Der Bedarf war groß, aber unsere Tätigkeit wurde erst im Juni dieses Jahres wieder richtig aufgenommen.“
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