Ein Jahrzehnt des Pitchs

Jedes Jahr herrscht Hochbetrieb bei den "Pitching"-Sitzungen von Fit 4 Start. Das Programm zieht jedes Jahr mehr und mehr junge Start-ups an, die sich einen Platz an der Sonne des Start-up-Ökosystems in Luxemburg sichern wollen. Die Bedingungen sind für die glücklichen Auserwählten verlockend, denn die luxemburgische Regierung zeigt sich sehr großzügig. 50.000 Euro werden den ausgewählten Start-ups zur Verfügung gestellt, aber was den Unterschied zu anderen Kapitalerhebungen ausmacht, ist, dass es sich um eine "equity free"-Summe handelt, d. h. es gibt keine Gegenleistung, wie z.B. eine Beteiligung am Kapital des Unternehmens. Es ist also "kostenloses" Geld. "Das ist immer ein Wettbewerbsaspekt im Vergleich zu anderen Programmen in Nachbarländern oder privaten Initiativen", meint Sven Baltes, Manager Startup Relations bei Luxinnovation.

Ein großzügiges Angebot, das jedoch seit dem Start des Programms vor zehn Jahren unverändert geblieben ist. Keine Inflation also für die Ausstattung von Fit 4 Start. Michele Gallo, seit zwölf Jahren Direktor für Digital Technologies und Start-ups im Wirtschaftsministerium, konzentriert sich lieber auf das Verhältnis zwischen den vom Staat verteilten Geldern und den privaten Kapitalerhebungen der Start-ups: "Seit 2015 und dem Start des Programms Fit 4 Start beläuft sich die staatliche Beteiligung auf 12,5 Millionen Euro, aber das entspricht 87,8 Millionen Euro, die in verschiedenen Runden erhoben wurden. Es ist dieser Parameter, den wir genau im Auge behalten."