Die Kuh macht Methan

Von Christian BlockLex Kleren

Um die Treibhausgas-Emissionen in der Landwirtschaft zu senken, muss etwas geschehen. Nur was? Der Entwurf des neuen Energie- und Klimaplans führt viele vor allem technische Antworten an. Doch an einer Gesamtvision fehlt es bislang.

Anne-Sophie Steichen schiebt das Gatter zum Unterstand auf und stellt den Strom am Zaun ab. Die Besucher*innen an diesem Mai-Tag wecken das Interesse der auf der Wiese weidenden schwarzen Angus-Rinder. Es handelt sich um Muttertiere und Kälber. Die Stiere hinten auf der Wiese zeigen sich hingegen unbeeindruckt. Wahrscheinlich ist das auch besser so.

Der Hof der Familie Steichen-Berens ist einer von 23 im Land, die Entrecôte, Filets und Co. unter dem "Naturschutz Fleesch"-Label vermarkten. Die Familie in der Gemeinde Weiler zum Turm hat 2016 von einem Milchviehbetrieb mit Melkroboter und Co. auf einen extensiven Fleischbetrieb umgestellt. "Irgendwann hat sich die Frage gestellt, wie wir die Ländereien zusammenhängend gut nutzen können", erklärt Anne-Sophie Steichen. Weil in der Nähe auch noch ein Vogelschutzgebiet liegt, entstand im Austausch mit der Natur- und Forstverwaltung "die Idee einer extensiven Ganzjahresbeweidung". Es handelt sich um ein von der Verwaltung ins Leben gerufenes Biodiversitätsprogramm, das der "praktischen Umsetzung von Naturschutzzielen" im Großherzogtum dienen soll, wie es auf dem Landwirtschaftsportal heißt, Um die damit verbundenen Prämien abrufen zu können, müssen die Produzenten zahlreiche Auflagen erfüllen.

Seitdem hält der Betrieb auf den großen Parzellen über das Jahr rund 100 Rinder – 30 Muttertiere, zwei Stiere mitsamt Nachwuchs. Die rund 65 Hektar Fläche sind deshalb notwendig, weil der Familienbetrieb im Südosten des Landes nur über die Wintermonate zusätzliches Futter verteilen kann. "Außer Heu füttern wir nichts bei", erklärt Steichen, die hauptberuflich im Finanzwesen arbeitet und den Betrieb weiterführen will, auch wenn dieser Plan noch nicht bis ins letzte Detail ausgereift ist.

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