Die Jugend verlässt das Land

Von Jang KapgenLex Kleren Für Originaltext auf Englisch umschalten

Obwohl Luxemburg als eines der queerf-reundlichsten Länder der Welt gilt, verlassen queere junge Erwachsene das Land. Das Lëtzebuerger Journal hat mit Menschen gesprochen, die sich im Ausland niederlassen, und ist in die queere Kultur Luxemburgs eingetaucht, um zu verstehen, wo das Problem liegt.

Luxemburg wird oft als eines der queer-freundlichsten Länder der Welt bezeichnet – es rühmt sich mit einem offen homosexuellen Premierminister, belegt den dritten Platz im Rainbow Europe Ranking, wobei nur Malta (erster Platz) und Belgien (zweiter Platz) Luxemburgs queer-freundliche Gesetzgebung übertreffen, und veranstaltet jährlich eine Pride-Woche, in der von Liebe und Regenbogen die Rede ist. Die Erfahrungen von queeren Menschen stehen allerdings oft nicht im Mittelpunkt dieser politischen und juristischen Analyse, obwohl gerade sie von der Desillusionierung der luxemburgischen Queer-Oase betroffen sind und wegziehen.

Eine neue Heimat im Ausland finden

„Auf keinen Fall“ lautet die Antwort von Chris Frantz auf die Frage, ob er (englisches Original: „they“) nach seinem Studium wieder nach Luxemburg zurückziehen will. Er ist 22 Jahre alt, studiert derzeit Film und Literatur im Vereinigten Königreich und träumt schon seit der zehnten Klasse davon, Luxemburg zu verlassen. „Sobald man merkt, dass man anders ist, wird einem bewusst, dass Luxemburg einem nicht das bieten kann, was andere Orte können.“ Damit sind keine Metropolen gemeint, denn der Student lebt jetzt in der Stadt Colchester – die mit rund 120.000 Einwohner*innen so viele Menschen zählt wie Luxemburg-Stadt. „Wenn man in einer größeren Stadt lebt, gibt es natürlich mehr queere Menschen, was zu mehr Sichtbarkeit führt“. Dem ist er sich bewusst: „Das macht das Erreichen von sozialen Veränderungen viel einfacher.“ Aber auch in kleinen Städten können sich queere Menschen sicher und akzeptiert fühlen – vor allem durch sichere Räume („safe spaces“), versichert Chris.

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