Was Polen für Augenlaserbehandlungen und Ungarn für Zahnimplantate ist, ist die Türkei seit einigen Jahren für Haartransplantationen. Viele Männer weltweit sind von verfrühtem oder übermäßigem Haarausfall betroffen, suchen allerdings nicht immer direkt beim Schönheitsarzt nach einer Lösung, denn Alternativen zum eigenen Haar gibt es viele.
Es ist wie ein Schock, wenn beim morgendlichen Blick in den Spiegel die ersten lichten Stellen im Haar sichtbar werden. Geheimratsecken, ein kahl werdender Hinterkopf, der Anfang einer Glatze – ein Horror vor allem für junge Männer, deren Haarpracht mindestens genauso zum eigenen Selbstbild gehört, wie es bei ihrem weiblichen Gegenpart der Fall ist. Zwischen 80.000 und 150.000 einzelne Haare besitzt der Mensch im Durchschnitt, die Zahl variiert dabei je nach Haarfarbe. Während der Verlust von bis zu 200 Haaren am Tag in der Dermatologie als normal angesehen wird, leiden fast 30 Prozent aller Männer bereits mit 30 an übermäßigem Haarausfall. Das Resultat: das Deckhaar wird weniger und nach und nach wandelt sich der dichte Schopf in schüttere Strähnen, die mit der Zeit komplett ausfallen.&
Auch Dani musste mit 16 feststellen, dass er in punkto Haare die Gene seiner Familie väterlicherseits geerbt hatte und alles auf einen neuen „Look“ mit Halbglatze hindeutete. Ein No-Go für den jungen Luxemburger mit südländischen Wurzeln, der sich noch lebhaft an die damalige Belastung erinnert: „Als guter Italiener muss natürlich auch die Frisur passen und vor allem mitten in der Pubertät ist solch ein extremer Haarausfall nichts, was man sich wünscht.“ Zu Beginn versuchte Dani die Stellen, an denen die Kopfhaut durchzuscheinen begann, mit Gel-Styling zu überdecken. Dies hatte allerdings unerwünschte Nebeneffekte. „Das ist alles schön und gut, man sieht aber auch aus, als hätte man das Gaspericher Kreuz auf dem Kopf“, so der heute 31-Jährige, der seine anfänglichen Versuche mit Humor nimmt.
Vom altbackenen Toupet zum modernen Haarteil
Es musste eine dauerhafte Lösung her und zwar eine, die seine ursprüngliche Frisur bestmöglich imitierte. Dani begann also das Internet zu durchforsten und da das Angebot in Luxemburg selbst stark begrenzt bis non-existent ist, stieß er prompt auf die Anzeigen zahlreicher Unternehmen in der Türkei, die mit Haartransplantationen warben. Einer der Anlaufstellen schickte er schließlich per Fotos seine Haarsituation und erhielt eine eher ernüchternde Antwort: „Sie meinten, es wäre definitiv eine Option, sie würden den Eingriff jedoch nicht vor meinem 30. Lebensjahr durchführen, da der Haarausfall in dem Alter noch nicht beendet ist und ich später riskieren würde, stellenweise dann viel Haar, an anderen Stellen jedoch erneut Löcher zu haben.“
Die Aussicht, noch weitere Jahre mit immer ausgeprägterer Halbglatze herumzulaufen, wurmte Dani, denn eigentlich war er bereit, den Schritt zu wagen, der sein Aussehen und somit sein Leben positiv verändern sollte. „Ich habe also nach anderen Möglichkeiten Ausschau gehalten und mich irgendwann gefragt, ob es nicht eine moderne Variante der traditionellen Toupets gibt, die gut aussieht.“ Die Antwort fand Dani bei der Firma Hairsystems Heydecke aus Hamburg, die aufs Maß geschneiderte Haarteile anbieten. Die vielen Videos auf dem YouTube-Kanal des Unternehmens überzeugten den Luxemburger schließlich, so dass er sich für das Netz mit per Hand eingeflochtenen Echthaaren entschied.
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